Tempolimit auf Kreisstraße abgelehnt
Verkehr Auf der NU8 durch Elchingen wird es keine Beschränkung auf Tempo 30 geben.
Diese Auskunft aus dem Landratsamt sorgt für Ärger im Gemeinderat
Thalfingen Mehr Sicherheit und weniger Lärm: Das war Ziel des Vorstoßes, eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf der Kreisstraße NU8 in Elchingen einzuführen. Doch daraus wird vorerst nichts. Darüber ärgern sich Bürgermeister und Gemeinderäte.
Dass die Kreisstraße NU8 ein wichtiger Verkehrsstrang im Landkreis Neu-ulm ist, würden die meisten Anwohner in der Gemeinde Elchingen unterschreiben. Zahlreiche Fahrzeuge, davon auch viele Lastwagen, schlängeln sich täglich durch den Ort. Seit Jahren ist deshalb diese Situation immer wieder Thema im Gemeinderat. Im vergangenen Oktober hat die Fraktion der Freien Wähler einen Antrag auf Überprüfung und Durchführung von Tempo-30-zonen für Lastwagen auf der NU8 innerhalb geschlossener Ortschaften gestellt. Zudem solle vor den Bahnübergängen in Thalfingen und Oberelchingen ein Hinweisschild „Bei geschlossener Schranke bitte Motor abstellen“angebracht werden. Die Lärmbelastung für die geplagten Anwohner sollte damit reduziert, sowie die Sicherheit der Fußgänger und Radfahrer erhöht werden.
Nun lag die Antwort des Landratsamtes bei den Ratsherren auf dem Tisch. In der zuständigen Amtsstube der Kreisbehörde ist man sich einig, dass es sich im Bereich Elchingen um keinen Unfallschwerpunkt handelt. Daher sieht die Behörde in Abstimmung mit der Polizei und dem Staatlichen Bauamt keine Möglichkeit, auf das Sicherheitsanliegen der Elchinger Bürger einzugehen. Eine Geschwindigkeitsreduzierung auf einer übergeordneten Straße wie der NU8 ist laut Straßenverkehrsordnung nur unter bestimmten Voraussetzungen möglich. Nämlich dann, wenn aufgrund der besonderen örtlichen Verhältnisse eine Gefahrenlage besteht, die das allgemeine Risiko einer Beeinträchtigung erheblich übersteigt. Das sieht die Kreisbehörde in Elchingen
nicht gegeben. Auch habe ein Tempolimit von 30 Stundenkilometern nicht den gewünschten Effekt für die täglich etwa 150 Lastwagen, erklärte die Behörde weiter. Ohnehin würden die Lkw von dem beschrankten Bahnübergang ausgebremst.
Vorrangig seien, so das Landratsamt, andere Maßnahmen, wie die Lärmreduzierung, die mit einer speziellen Asphaltdecke im Jahr 2016 umgesetzt worden sei. Thomas Böhm von den Grünen machte aus seinem Unmut über diese Begründung keinen Hehl: „Wer ein Anliegen an Behörden vorbringt, bekommt Gesetze und Verordnungen um die Ohren gehauen.“Bürgermeister Joachim Eisenkolb sah es ähnlich und fügte hinzu, dass hier leider oft der Mut fehle, Dinge anders zu machen. Johann Gröger (FWE) machte in seiner Stellungnahme seinem Ärger Luft: „Die Verkehrslage steht hier offensichtlich vor dem Menschen.“Er appellierte an die Behörden, ihrer Fürsorgepflicht den Bürgern gegenüber nachzukommen.
Philipp Schneider von der Dorfgemeinschaft Oberelchingen stimmte Gröger zu und ergänzte, dass man sich allenthalben um eine Verkehrswende bemühen würde und vom Landkreis im Stich gelassen fühle. Karin Batke von der Unabhängigen Freien Wählergemeinschaft Elchingen verwies auf die Stadt Neu-ulm, wo Straßen verlegt worden seien, um die Bürger vor dem Verkehrslärm zu schützen. In den vergangenen Jahren stellte Batke immer wieder verschiedene Anträge, die NU8 als Ortsumgehungsstraße zu verlegen.