Neu-Ulmer Zeitung

Belebung auf dem Arbeitsmar­kt

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Soziales Der Kreis Neu-ulm hat aber die höchste

Arbeitslos­enquote in einem April seit 2014

Ulm/landkreis Die Arbeitslos­igkeit im Landkreis Neu-ulm ist im April leicht gesunken. Aktuell sind 3.195 Menschen arbeitslos gemeldet, 107 weniger als vor einem Monat und 102 weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslos­enquote liegt bei 3,1 Prozent und damit um 0,1 Prozentpun­kte niedriger als im März. Vor einem Jahr betrug sie ebenfalls 3,1 Prozent. Höher war die Arbeitslos­enquote in einem April zuletzt im Jahr 2014 mit 3,2 Prozent.

Vom saisonalen Rückgang der Arbeitslos­igkeit profitiert­en die Männer stärker mit einem Minus von 4,6 Prozent. Die Arbeitslos­igkeit der Frauen ging im Vergleich nur um 1,4 Prozent zurück. Im März haben sich 924 Personen arbeitslos gemeldet, davon kamen 359 aus einer Beschäftig­ung. Im Gegenzug konnten 1.031 die Arbeitslos­igkeit beenden, 446 davon nahmen eine Erwerbstät­igkeit auf.

„Erwartungs­gemäß ist die Arbeitslos­igkeit im April saisonbedi­ngt nochmals leicht gesunken. Im bundesweit­en Vergleich belegen wir trotz der andauernde­n Krise immer noch den Spitzenpla­tz mit der niedrigste­n Arbeitslos­enquote (2,7 Prozent) für den gesamten Agenturbez­irk. Allerdings bleibt die Lage auch auf dem regionalen Arbeitsmar­kt angespannt. Wir beobachten einen deutlichen Anstieg der Langzeitar­beitslosig­keit. Diese ist im Vergleich zum Vorjahr um 412 Personen – 136,4 Prozent – gestiegen“, bewertet Richard Paul, Vorsitzend­er der Geschäftsf­ührung der für den Landkreis zuständige­n Agentur für Arbeit Donauwörth, die Situation.

Von den 3.195 arbeitslos gemeldeten Menschen im Landkreis Neuulm waren 2.015 (minus 183 im Vergleich zum Vormonat, minus 212 zum Vorjahr) bei der Arbeitsage­ntur und 1.180 (plus 76 im Vergleich zum Vormonat, plus 110 zum Vorjahr) im Jobcenter Neu-ulm gemeldet. „Viele Branchen sind weiterhin von den andauernde­n und nochmalig verschärft­en Pandemieei­nschränkun­gen betroffen. Betriebe nutzen in hohem Maße die Kurzarbeit, um Auftragsei­nbrüche oder Lieferengp­ässe zu überbrücke­n und die Mitarbeite­r zu halten. Deshalb bleibt auch die Nachfrage nach Arbeitskrä­ften weit unter dem Vorkrisenn­iveau“so Paul weiter.

Der Umfang der realisiert­en Kurzarbeit ist unveränder­t sehr hoch. Da die Betriebe bis zu drei Monate im Nachgang abrechnen können, liegen verlässlic­he Daten erst mit einem längeren zeitlichen Verzug vor. Der aktuelle Trend lässt sich am besten an den monatlich neu eingegange­nen Anzeigen ablesen. Die Zahl neuer Anzeigen über Kurzarbeit ist im April im Vergleich zum Vormonat deutlich gesunken. Bis zum 25. April gingen bei der Agentur zehn Anzeigen für 90 Beschäftig­te ein. Im März wurden 67 Anzeigen für 1.615 Beschäftig­te eingereich­t.

Im April wurden 307 neue Arbeitsste­llen gemeldet, drei weniger als im März. Im Vergleich zum Vorjahr wurden 127 Stellen mehr gemeldet, was viel erscheinen mag. Hier ist aber zu beachten, dass zu Beginn der Corona-krise vor einem Jahr die Stellenmel­dungen komplett eingebroch­en waren. Insgesamt befinden sich im Stellenpoo­l 1.172 Arbeitsste­llen, acht weniger als im Vormonat.

Der Stellenbes­tand liegt mit vier minimal über dem Vorjahresn­iveau. Gesucht wird Personal in den Berufsbere­ichen Lagerwirts­chaft, spanender Metallvera­rbeitung, Mechatroni­k, Bauelektri­k, Verkauf, Gesundheit­sund Krankenpfl­ege, Kinderbetr­euung und -erziehung, Altenpfleg­e, Metallbear­beitung und Schweißtec­hnik.

Im Stadtgebie­t Ulm waren 3.160 arbeitslos­e Menschen über die Arbeitsage­ntur (1.648) und das Jobcenter (1.476) auf der Suche nach einer neuen Arbeitsste­lle. Somit nahm die Arbeitslos­igkeit zum Vormonat um 63 Personen oder um 2,0 Prozent ab. Die Arbeitslos­enquote sank auf 4,3 Prozent, das sind 0,1 Prozentpun­kte weniger als vor vier Wochen und 0,1 mehr als vor einem Jahr. Unter den neun Stadtkreis­en im Land lag die Ulmer Quote als einzige unter der Fünf-prozentmar­ke.

Vorläufige Daten über Anzeigen zur Kurzarbeit im April liegen bis zum 25. des Monats vor. In diesem Zeitraum zeigten im Stadtkreis Ulm 104 Betriebe für bis zu 3.782 Beschäftig­te Kurzarbeit an. Im März waren es 131 Betriebe die für bis zu 4.373 Beschäftig­te Kurzarbeit anzeigten. (AZ)

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