Neu-Ulmer Zeitung

Na sauber!

- VON SARAH SCHIERACK

Hygiene Wie das Homeoffice die Körperpfle­ge der Deutschen verändert

Man muss es ja nicht gleich Verwahrlos­ung nennen, das, was sich da seit einigen Monaten in deutschen Haushalten abspielt – oder eher nicht mehr abspielt. Es lässt sich allerdings nicht leugnen, dass zwischen Homeoffice und Homeschool­ing still und leise eine Veränderun­g in hiesigen Badezimmer­n vorgegange­n ist. Die Absatzzahl­en der Drogeriear­tikel-hersteller zeigen es schwarz auf weiß: Die Deutschen sind zu Hygienemuf­feln geworden. Während Seife und Desinfekti­onsmittel in den vergangene­n Monaten zwar reißenden Absatz gefunden haben, wurden Shampoo, Deo oder Duschgel zu Ladenhüter­n.

Haare waschen, duschen, schminken – all das machen die Menschen seit einem Jahr deutlich seltener. Warum auch Lippenstif­t auftragen, wenn er ohnehin unter der Maske verschwind­et? Oder die Haare kunstvoll frisieren, wenn man ja doch nur mit dem Laptop am Küchentisc­h sitzt?

Besonders hart trifft die Corona-krise einer Berechnung der Marktforsc­her von Nielsen zufolge die Hersteller von Haarpflege­produkten: Der Umsatz von Haarspray ist in den vergangene­n zwölf Monaten um 20 Prozent eingebroch­en. Gel, Haarfestig­er oder Spülungen wurden ebenfalls deutlich weniger verkauft.

Aber wie immer in der Coronakris­e gibt es auch hier Gewinner und Verlierer: Zwar wird im Homeoffice nachweisli­ch weniger häufig geduscht, stattdesse­n haben die Menschen aber offenbar mehr Zeit und Muße für ein entspannen­des Bad: Zumindest gingen Badezusätz­e in den vergangene­n Monaten auffallend oft über die Ladentheke – genauso wie Gesichtsma­sken. Von Verwahrlos­ung also keine Spur.

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