Neu-Ulmer Zeitung

Mal wieder alles auf Anfang

- VON FLORIAN EISELE

Der Rücktritt von Präsident Fritz Keller und Generalsek­retär Friedrich Curtius ist unausweich­lich und dürfte beim Deutschen Fußball-bund kurzzeitig für Erleichter­ung sorgen. Keller hatte sich mit seinem Nazi-vergleich selbst ins Aus befördert, sein Widersache­r Curtius war nach mehreren Affären schon länger untragbar gewesen. Im Schwester-verband DFL galt der Jurist als unerwünsch­t. Vor einem halben Jahr hatte die DFL den DFB einstimmig darum gebeten, Curtius nicht mehr zu Dfl-sitzungen zu entsenden.

Und nun? Nach Monaten der internen Grabenkämp­fe und Indiskreti­onen, in denen der DFB ein desaströse­s Bild abgab, werden mal wieder Posten neu besetzt. Kellers Nachfolger wird bereits der vierte

DFB-CHEF innerhalb von nicht einmal zehn Jahren sein.

Mit neuen Köpfen alleine ist es aber längst nicht getan. Das Beispiel von Fritz Keller, der als Reformer angetreten war und nicht einmal zwei Jahre später auch an der Hausmacht seiner Gegenspiel­er gescheiter­t ist, zeigt: Setzt sich innerhalb des Verbandes nicht die Einsicht durch, sich grundlegen­d erneuern zu müssen und dem Präsidente­n tatsächlic­h auch die Kompetenz dafür zuzugesteh­en, wird das Spiel so weitergehe­n. Dann wird Kandidat um Kandidat verschliss­en, während das ohnehin schon beschädigt­e Image des DFB weiteren Schaden nimmt.

Mittlerwei­le stellt sich zudem noch ein anderes großes Problem dar: Jemand mit dem entspreche­nden Format dürfte es sich derzeit schon zweimal überlegen, bevor er sich in diese Schlangeng­rube setzt.

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