Warum Atemtraining Stress abbaut
Unsere Atmung hat aus Sicht des Sportwissenschaftlers Ingo Froböse mehr Aufmerksamkeit verdient. Sie kommt täglich mehr als 20 000 Mal zum Einsatz, ohne dass man sie aktiv ansteuern muss, erklärt der Professor von der Deutschen Sporthochschule in Köln. Doch obwohl Zwerchfell, Atemhilfs- und Zwischenrippenmuskeln unermüdlich arbeiten, werden sie häufig vergessen, so der Experte. Nicht umsonst habe die bewusste Atmung einen besonderen Stellenwert bei Yoga, Pilates oder der Meditation. Doch woher kommt ihr positiver Einfluss auf unser Stresslevel? Die für die Atmung zuständigen Neuronen sind eng mit den Regionen im Hirn verbunden, die für unser Stresslevel zuständig sind, erklärt Froböse. Er rät: „Achten Sie in der nächsten Stresssituation darauf, wie Ihre Atmung schnell und flach wird. Ihr Stresslevel beeinflusst also Ihre Atmung und diese Information können Sie nutzen und den Spieß ganz einfach umdrehen.“Sein
Tipp: sogenanntes „Box Breathing“betreiben. Mit dieser Atemtechnik gebe man seinem Nervensystem quasi den Auftrag, sich zu entspannen. Das funktioniert so: Atmen Sie tief durch die Nase ein und spüren Sie, wie sich Ihr Brustkorb langsam füllt. Halten Sie die Luft an und zählen Sie bis vier. Lassen Sie die Luft durch den Mund langsam und vollständig entweichen. Dann zählen Sie erneut bis vier, bevor
Sie wieder tief einatmen. „Sie werden merken, wie Sie eine bessere Kontrolle über Ihr Stresserleben gewinnen.“Die Übung sollte man immer wieder machen: „Unsere Atmung funktioniert wie jedes Muskelsystem dann besonders ökonomisch, wenn es regelmäßig trainiert wird“, sagt Froböse. (dpa)