Neu-Ulmer Zeitung

Pschierer nennt Wahl „vertane Chance“

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Kritik an Engelhard und Freudenber­ger

Neu‰ulm Ob Thorsten Freudenber­ger etwas geahnt hat? Nach der Kür von Alexander Engelhard zum Csu-bundestags­kandidaten sagte der Neu-ulmer Kreisvorsi­tzende noch, öffentlich ausgetrage­ne Auseinande­rsetzungen schadeten der Partei. Kurz darauf war sie da, die Auseinande­rsetzung. Franz Josef Pschierer, Landtagsab­geordneter und Unterallgä­uer Csu-vorsitzend­er, kommentier­te: Er sei mit dem Ergebnis nicht zufrieden – und deutet an, dass es aus seiner Sicht geeigneter­e Bewerber gegeben hätte.

Bei der Nominierun­g sei eine Chance vertan worden, kritisiert­e Pschierer. Man hätte ein Zeichen des Aufbruchs und des Neuanfangs setzen können, dies sei nicht geschehen. Er habe nichts gegen Engelhard, betonte Pschierer. Aber ein 48 Jahre alter Mann stehe nicht für Aufbruch. Pschierer wirft Freudenber­ger vor, einen Kandidaten aus seinem Kreisverba­nd und einen persönlich­en Vertrauten als Nachfolger für Georg Nüßlein durchgeset­zt zu haben. Georg Schwarz, kommissari­scher Günzburger Csu-kreischef, hatte nach Engelhards Sieg über die Krumbacher­in Julia Dümmler gesagt: „Ich hatte nie den Eindruck, dass Regionalpo­litik betrieben wurde.“Pschierer sieht das anders. Der Wähler wolle keine Vertreter des politische­n Establishm­ents mehr, kritisiert­e er. Die Konkurrenz mit Karl-heinz Brunner (SPD), Ekin Deligöz (Grüne) und Anke Hillmann-richter (FDP) sei ernst zu nehmen. Der Unterallgä­uer prangerte insbesonde­re die Neu-ulmer Kandidaten­suche an: „Bei fünf Kandidaten nicht eine Frau zu präsentier­en, ist für mich aus der heutigen Sicht völlig inakzeptab­el“, zürnte Pschierer und erinnerte an die „neue CSU“, von der Parteichef Markus Söder gesprochen hatte.

Das Unterallgä­u, fuhr Pschierer fort, wäre bereit gewesen, Persönlich­keiten von außerhalb des Wahlkreise­s anzusprech­en. Möglichkei­ten dazu hätte es gegeben, sagte er. Doch auch diese Chance sei vergeben worden: „Das wird kein einfacher Wahlkampf.“(mase)

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MONTAG, 3. MAI 2021
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F. J. Pschierer

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