Küchenchef Robert Neumaier verlässt den „Hirsch“
Gastronomie Der bekannte Koch kehrt damit auch seinem Elternhaus den Rücken. Doch ganz verabschiedet er sich nicht. Sein Nachfolger ist in Attenhofen kein Unbekannter
Attenhofen Seit etwa vier Jahren ist Robert Neumaier Betriebsleiter und Küchenchef im Attenhofener „Hirsch“. Mit seinem Erfolgsrezept, traditionelle und bodenständige Gerichte modern und unkonventionell auf den Tisch zu bringen, machte der leidenschaftliche Koch das Gasthaus wieder zu einem der beliebtesten Adressen im Landkreis. Dementsprechend schockiert dürften die zahlreichen Stammgäste sein, wenn Neumaier dem „Hirsch“ab Mitte Mai den Rücken kehren wird.
Neumaier folgt dem Ruf als Leiter einer Großküche, die rund 50 Kilometer entfernt liegt. Zu weiteren Einzelheiten will er sich jedoch nicht äußern. Stattdessen betont er lieber, dass im Attenhofer Traditionsgasthaus das bisherige Konzept weitergeführt werden soll. Jonas Dahmen werde die Leitung übernehmen. So wie der „Hirsch“in den vergangenen Jahren geführt wurde, soll auch der Wechsel geschehen, wie Neumaier erklärt: Bestuhlungspläne für verschiedene Veranstaltungen, jahreszeitliche Aktionen oder Speisekarten habe er akribisch in einem Buch aufgeschrieben, um seinem Nachfolger die Übergabe zu erleichtern. Doch stellt Neumaier klar: „Ob es dann auch so gemacht wird, ist die Sache des neuen Küchenleiters.“
Ein Unbekannter ist Dahmen in der Attenhofener Küche ohnehin nicht. Hier hat der 30-Jährige bereits seine Ausbildung zum Koch gemacht, bevor er in Saudi Arabien weitere kulinarische Erfahrungen sammelte. Der Abschied vom „Hirsch“wird Neumaier dennoch nicht leicht fallen, wie er sagt.
Schließlich ist die Gastwirtschaft sein Elternhaus: „Das Restaurant und alle Mitarbeiter waren eine Herzensangelegenheit für mich.“Dass der „Hirsch“nicht nur ein Ort war, an dem die Besucher lediglich satt wurden, sondern sich als Gäste jederzeit willkommen fühlten, war Neumaiers Credo. Eine Leistung, die er jedoch nicht nur auf sich bezieht, wie er sagt: „Ich durfte mich jederzeit auf meine Kollegen verlassen.“Ein funktionierendes Team sei wie eine gute Fußballmannschaft, erklärt der bekennende Bayernmünchen-fan: „Auch ein Lewandowski schießt alleine kein Tor.“
Als Neumaier seinen Rückzug bekannt gegeben hatte, seien auch Tränen geflossen, erinnert sich der scheidende Küchenchef. Die Corona-pandemie und die damit verbundene Schließung des Restaurantbetriebes seien nicht der Grund für seinen Wechsel, wie Neumaier betont: „Wir sind bisher gut durch die Krise gekommen.“Die gute Nachfrage beim Straßenverkauf und die treuen Geschäftsleute als Übernachtungsgäste sicherten dem „Hirsch“ den nötigen Umsatz. Auch wenn sich Neumaier im Mai als Küchenchef in Attenhofen verabschieden wird, bleibt er dem Lokal weiter erhalten, weil er sich weiterhin in der Hausbrauerei als Biersommelier engagieren will.
Auch der Stadl soll für die Kulturinitiative „Brett im Schtoi“weiterhin offen bleiben.