Neu-Ulmer Zeitung

Küchenchef Robert Neumaier verlässt den „Hirsch“

- VON ANDREAS BRÜCKEN

Gastronomi­e Der bekannte Koch kehrt damit auch seinem Elternhaus den Rücken. Doch ganz verabschie­det er sich nicht. Sein Nachfolger ist in Attenhofen kein Unbekannte­r

Attenhofen Seit etwa vier Jahren ist Robert Neumaier Betriebsle­iter und Küchenchef im Attenhofen­er „Hirsch“. Mit seinem Erfolgsrez­ept, traditione­lle und bodenständ­ige Gerichte modern und unkonventi­onell auf den Tisch zu bringen, machte der leidenscha­ftliche Koch das Gasthaus wieder zu einem der beliebtest­en Adressen im Landkreis. Dementspre­chend schockiert dürften die zahlreiche­n Stammgäste sein, wenn Neumaier dem „Hirsch“ab Mitte Mai den Rücken kehren wird.

Neumaier folgt dem Ruf als Leiter einer Großküche, die rund 50 Kilometer entfernt liegt. Zu weiteren Einzelheit­en will er sich jedoch nicht äußern. Stattdesse­n betont er lieber, dass im Attenhofer Traditions­gasthaus das bisherige Konzept weitergefü­hrt werden soll. Jonas Dahmen werde die Leitung übernehmen. So wie der „Hirsch“in den vergangene­n Jahren geführt wurde, soll auch der Wechsel geschehen, wie Neumaier erklärt: Bestuhlung­spläne für verschiede­ne Veranstalt­ungen, jahreszeit­liche Aktionen oder Speisekart­en habe er akribisch in einem Buch aufgeschri­eben, um seinem Nachfolger die Übergabe zu erleichter­n. Doch stellt Neumaier klar: „Ob es dann auch so gemacht wird, ist die Sache des neuen Küchenleit­ers.“

Ein Unbekannte­r ist Dahmen in der Attenhofen­er Küche ohnehin nicht. Hier hat der 30-Jährige bereits seine Ausbildung zum Koch gemacht, bevor er in Saudi Arabien weitere kulinarisc­he Erfahrunge­n sammelte. Der Abschied vom „Hirsch“wird Neumaier dennoch nicht leicht fallen, wie er sagt.

Schließlic­h ist die Gastwirtsc­haft sein Elternhaus: „Das Restaurant und alle Mitarbeite­r waren eine Herzensang­elegenheit für mich.“Dass der „Hirsch“nicht nur ein Ort war, an dem die Besucher lediglich satt wurden, sondern sich als Gäste jederzeit willkommen fühlten, war Neumaiers Credo. Eine Leistung, die er jedoch nicht nur auf sich bezieht, wie er sagt: „Ich durfte mich jederzeit auf meine Kollegen verlassen.“Ein funktionie­rendes Team sei wie eine gute Fußballman­nschaft, erklärt der bekennende Bayernmünc­hen-fan: „Auch ein Lewandowsk­i schießt alleine kein Tor.“

Als Neumaier seinen Rückzug bekannt gegeben hatte, seien auch Tränen geflossen, erinnert sich der scheidende Küchenchef. Die Corona-pandemie und die damit verbundene Schließung des Restaurant­betriebes seien nicht der Grund für seinen Wechsel, wie Neumaier betont: „Wir sind bisher gut durch die Krise gekommen.“Die gute Nachfrage beim Straßenver­kauf und die treuen Geschäftsl­eute als Übernachtu­ngsgäste sicherten dem „Hirsch“ den nötigen Umsatz. Auch wenn sich Neumaier im Mai als Küchenchef in Attenhofen verabschie­den wird, bleibt er dem Lokal weiter erhalten, weil er sich weiterhin in der Hausbrauer­ei als Biersommel­ier engagieren will.

Auch der Stadl soll für die Kulturinit­iative „Brett im Schtoi“weiterhin offen bleiben.

 ?? Foto: Andreas Brücken ?? Robert Neumaier verlässt als Küchenchef und Betriebsle­iter den Gasthof Hirsch in Attenhofen.
Foto: Andreas Brücken Robert Neumaier verlässt als Küchenchef und Betriebsle­iter den Gasthof Hirsch in Attenhofen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany