Bürgerhaus: Neuer Name, neuer Glanz?
Entscheidung Die Bezeichnung Bürgerhaus wird dem Gebäude im Zentrum Sendens nicht gerecht,
findet die Kulturreferentin. Nun wird es umbenannt. Was sich noch ändert
Senden Ein neuer Name und mehr Veranstaltungen sollen dem Sendener Bürgerhaus zu mehr Glorie und der Stadtkasse zu mehr Einnahmen verhelfen. Die neue Bezeichnung soll künftig das Image des Hauses prägen.
Der Idee einer neuen Marketingstrategie samt übergeordneter Dachmarke stimmte der Sozial-, Bildungs- und Kulturausschuss in seiner Sitzung am Dienstag zu. Der Name „Illertalforum Senden“, erklärte Kulturreferentin Verena Saur, verdeutliche den repräsentativen Charakter des Gebäudes mehr als die bloße Bezeichnung „Bürgerhaus“. Viele Besucher von außerhalb seien überrascht von Größe und architektonischem Wert des Hauses, die sie hinter einem Bürgerhaus nicht erwartet hätten, „viele stellen sich da eine Art Mehrzweckhalle vor“, sagte sie. Auch ein neues Logo soll für das Haus ausgearbeitet werden. Es sei wichtig, merkte Spd-fraktionschef Georg Schneider an, dass die Bezeichnung Bürgerhaus weiterhin im Namen enthalten bleibe.
Zudem soll das Gebäude mit seinen unterschiedlich großen Veranstaltungsräumen in Zukunft mehr vermietet werden, vor allem unter der Woche. Denn in den Jahren 2018 und 2019 verbuchte das Bürgerhaus
lediglich 187 beziehungsweise 216 Belegungstage – inklusive der Auf- und Abbauzeiten. Ein Drittel der Nutzungen geschehe durch die Stadt Senden, hat die Verwaltung festgestellt. So sei naheliegend, für das Haus verstärkt nach externen Mietern zu suchen, die es an Werktagen etwa für Tagungen, Schulungen, Versammlungen oder Prüfungen nutzen wollen. Freie Termine hätten sich in den letzten
Jahren auch in den Ferienwochen gezeigt. Die Wochenenden sollen nach wie vor den Vereinen vorbehalten bleiben, hieß es vonseiten der Verwaltung.
Um mögliche Vermietungen soll sich neben der Stadtverwaltung auch eine Sendenerin kümmern, die sich als Helferin angeboten hat: Brigitte Schilling, Veranstaltungsfachfrau und seit vielen Jahren mit dem Bürgerhaus vertraut, will bei der
Akquise behilflich sein. Ihr Engagement, das erfolgsabhängig honoriert wird, soll zunächst ein Jahr lang dauern, so der Beschluss des Ausschusses. Ziel der Bemühungen ist es, das jährliche Defizit des Bürgerhauses mithilfe der Veranstaltungen zu verringern.
Das Haus müsse aber nach wie vor auch den Sendener Bürgern und Vereinen zur Verfügung stehen, betonte Csu-stadträtin Eva Simon.
Möglicherweise müssten technische Ausrüstung und Mobiliar für die neue Zielsetzung ergänzt werden, so Geschäftsbereichsleiter Walter Gentner, doch die Grundausstattung sei vorhanden und ausreichend. Wird das Haus öfter vermietet, fielen auch mehr Hausmeisterstunden an, erklärte er, da sei womöglich eine zusätzliche Stelle zu überlegen. Eine vertragliche Bindung, die Speisen vom im Haus befindlichen Gastronom zu beziehen, bestehe mittlerweile nicht mehr, so Gentner.
Unterdessen plant das Kulturteam der Stadt eigene Veranstaltungen für die nächsten Monate, die überwiegend im Freien stattfinden sollen, wie Kulturmanager Tobias Tosun erklärte.
Für das dreiköpfige Team der Kulturmacher war die Lage in den letzten Monaten wenig erquicklich, planten sie doch seit dem März 2020 zahlreiche Veranstaltungen, die alle wieder abgesagt oder aufgeschoben werden mussten.
Zum aktuellen Jahresprogramm gehören eine Abenteuerlesung im Stadtpark mit dem Bestseller-autor Thomas Thiemeyer (12. Juni), ein Konzert auf der Parkbühne mit der Bigband „Dirty Chords“(3. Juli) sowie ein bayerischer Kabarettfrühschoppen mit Thomas Vogelmayer (4. Juli) ebenfalls im Stadtpark.