Wann Dashcamvideos als Beweis gelten
Dashcams zeichnen etwa Unfälle auf und können so später in einem Rechtsstreit eine wertvolle Hilfe sein. „Entscheidend für die Nutzung ist, dass die Aufnahmen für eine Beweissicherung geeignet sind“, erklärt Verkehrsrechtsanwalt Uwe Lenhart. Im Stillstand, also etwa beim Parken, darf die Kamera nicht permanent laufen. Zumindest dann nicht, wenn hierdurch etwa Nachbarn videoüberwacht werden und sich dem nicht entziehen können. „Der unmittelbare Raum des Autos kann aber gefilmt werden, wenn berechtigtes Interesse des Autobesitzers besteht“, erklärt Lenhart. Das könnte ein Schaden durch Unfallflucht oder Vandalismus sein. Die Aufnahmen darf man grundsätzlich ebenso wenig archivieren wie ohne Zustimmung Betroffener im Netz veröffentlichen. „Eine Ausnahme gilt nur für die Aufbewahrung zur Beweissicherung“, sagt Lenhart. „Wer die Aufnahmen von dem Unfall oder der Sachbeschädigung zur späteren Vorlage bei der Polizei oder dem Gericht speichert, handelt nicht rechtswidrig.“(dpa)
Quitte – der Baum mit hohem Zierwert
Die Quitte ist vor allem im warmen Franken seit mehr als 500 Jahren weit verbreitet. Mittlerweile erleben Quittenbäume eine Renaissance. Anders als Äpfel und Birnen kann man Quitten zwar nicht roh essen. Doch die goldgelbe Frucht hat viele Liebhaber, sagt Gärtnermeister Dieter Schlereth. Im Frühling seien die Bäume eine Augenweide, sie blühen weiß bis rosarot. Der klassische Hochstamm wird sechs bis zehn Meter hoch. Der Halbstamm unterscheidet sich nur in der Stammhöhe, die Wuchskraft ist gleich wie beim Hochstamm. „Wer also weitgehend auf Leitern bei der Ernte verzichten will, für den eignen sich Buschbäume, die bis zu vier Meter hoch werden“, sagt Schlereth. Sein Tipp: „Wie bei allen Gehölzen mit Stamm sollte man Obstbäume nicht tiefer pflanzen, als sie im Topf stehen.“
Esskastanie – der hitzeverträgliche Klimabaum
Lange als „Brot der Armen“geschmäht, erlebt die Ess- oder Edelkastanie eine Art Wiedergeburt. „In Mainfranken wächst sie vor allem in den Weinanbaugebieten“, sagt Claudia Taeger. Für die Bestäubung und Befruchtung sollte irgendwo in der Nachbarschaft ein zweiter Baum stehen. Im zunächst fest verschlossenen, dicht stachelbewehrten Fruchtbecher wachsen bis zum Herbst die Kastanien heran. Erst zur Reife ab Oktober öffnen sich die Becher und entlassen jeweils drei Früchte. Esskastanien schmecken gebacken oder gekocht. „Die Früchte locken auch Tiere wie Mäuse, Eichhörnchen oder Vögel an“, sagt die Gartenberaterin. Die Esskastanie sei ein Klimabaum, weshalb er hierzulande weitere Verbreitung finden dürfte: „Das heißt, er verträgt Trockenheit und Hitze.“Seine Blätter und Zweige spenden im Sommer jede Menge Schatten.
Heidelbeeren – ideal für Beet und Balkon
Kaum ein Obst sei derzeit so beliebt wie Heidelbeeren – natürlich am besten aus dem eigenen Garten, sagt der Gärtnermeister. Sie im Wald zu sammeln ist mühsam, denn die wilden Sorten haben sehr kleine Früchte. Seit ein paar Jahren aber ist die aus Amerika stammende Kulturheidelbeere bei uns auch als Gartenpflanze erhältlich. „Sie wurde aus nordamerikanischen Wildformen gezüchtet, ist pflegeleicht und trägt größere Früchte.“Die Schale ist ebenfalls dunkelblau, aber das Fruchtfleisch ist hell. Heidelbeeren können im Frühling oder im Herbst gepflanzt werden: entweder ins Beet oder in einen großen Kübel mit einem Volumen von 70 bis 100 Litern
Schneeball – das blühende Gartenwunder
Der Schneeball gehört zu den beliebtesten und pflegeleichtesten Sträuchern im Garten. „Es gibt eine unglaubliche Vielfalt“, sagt Schlereth. Der Strauch sei robust und perfekt geeignet für die Herbstpflanzung. „Wurzelnackte Sträucher werden ab Mitte Oktober in die Erde gesetzt.“Wunderbar sei die Blüte im Mai und im Juni. Der Gefüllte Schneeball hat zudem im Herbst leuchtend rote Blätter. Die roten Beeren sind wie alle Pflanzenteile leicht giftig, im Winter aber als Vogelnahrung beliebt. „Einige Schneebälle wachsen sogar in Kübeln“, sagt Schlereth. Was ist beim Einpflanzen zu beachten? „Das Pflanzloch sollte mindestens doppelt so groß wie der Wurzelballen sein, damit die neuen Wurzeln erst einmal in lockerem Boden Fuß fassen können.“
Feuerahorn – Baum mit bestechender Herbstfärbung
Er sieht dem Japanischen Ahorn ähnlich, ist aber viel pflegeleichter: Der Feuerahorn wird bis zu sieben Meter hoch, ist unempfindlich und besticht durch seine knallrote Herbstfärbung. Der Feuerahorn bildet im Mai cremeweiße, duftende Blüten an doldenartigen Rispen aus. Diese locken insbesondere Insekten stark an. „Bienen lieben diesen Baum“, sagt Taeger. Sie freue sich,
Rispenhortensie – das unkomplizierte Blühwunder
Rispenhortensien sind quasi ein Muss für jeden Garten, da sind sich beide Experten sicher. Die Pflanzen sehen mindestens genauso prächtig aus wie die beliebten Bauernhortensien, haben im Vergleich aber jede Menge Vorteile: „Rispenhortensien kommen gut mit Trockenheit und Frost klar und das Schneiden ist ganz einfach“, sagt Taeger. Sie benötigen trotzdem regelmäßig Wasser, der Boden sollte eher nährstoffreich und durchlässig sein. Rispenhortensien bevorzugen einen sonnigen bis halbschattigen Standort. Je nach Sorte erstrecke sich die Blütezeit etwa von Juni bis September. „Sie ist eine Augenweide und blüht von weiß bis rosarot“, schwärmt die Gartenberaterin. Das Beste an der Pflanze sei: „Sie sieht auch nach der Blüte noch wochenlang interessant aus.“
Kiefer – die Nadeln mit heilender Wirkung
Es gibt für jeden Garten die passende Kiefer: Manche lieben die Zwergformen, andere eher den ausladenden Baum, der eine Höhe von 20 Metern erreichen kann. „Kiefern sind robuste Bäume und sie sind allesamt sehr pflegeleicht“, unterstreicht Gärtnermeister Schlereth. Auch in freier Natur sind sie echte Überlebenskünstler: Sie wachsen auf Dünen, in Felsspalten, sogar am Polarkreis oder in den Alpen. Typisch für die Kiefern sind ihre Nadeln. Was viele nicht wissen: „Aus den Nadeln kann man einen leckeren und gesunden Tee zubereiten“, erklärt der Gärtnermeister, denn der Kiefer gilt auch als Heilpflanze. Für einen Liter Tee nimmt er etwas Sternanis, getrockneten Fenchel und eine Handvoll Kiefernadeln und überbrüht alles mit heißem Wasser. Schlereths Tipp: „Der Tee hilft gut bei allen Atemwegserkrankungen.“Claudia Kneifel