Das hat sich beim Radverkehr in Vöhringen getan
Sicherheit Das Bauamt zieht eine Zwischenbilanz zum Radverkehrskonzept.
Geplant ist noch ein Fahrradparkhaus
Vöhringen In Sachen Radverkehr in Vöhringen liegt nun eine Zwischenbilanz vor. Im Mai 2021 hatte der Vöhringer Stadtrat dem Radverkehrskonzept der Verwaltung grünes Licht erteilt. Verknüpft war damit der Appell, möglichst zügig an die Umsetzung zu gehen. In der jüngsten Bauausschusssitzung im Kulturzentrum hat Harald Vrkoslav aus dem Bauamt eine Liste durchgeführter Maßnahmen vorgelegt und gleichzeitig die geplanten Vorhaben benannt. So soll etwa beim Bahnhof ein Fahrradparkhaus entstehen.
Die Verbindung Siedlerstraße – Weidachgasse, Teilstück der Radwegverbindung zwischen Illerzell und Illerrieden, wurde über eine rot markierte Furt mit der Weidachgasse verbunden. In naher Zukunft soll im Bereich der engen Kurve noch das Geländer am Kanalufer erhöht werden. Diese Maßnahme dient der Sicherheit im Hinblick auf die nahe Böschung zum Kanal hin. Die Weidachgasse wurde als Fahrradstraße ausgewiesen und auch kleine Teilstücke anderer Straßen sind mit einbezogen, was in diesen Bereichen dem Radverkehr eine gewisse Bevorrechtigung einräumt. Der ehemalige Fußgängerüberweg am Illertal-gymnasium wurde zur roten Radlerfurt umgestaltet. Die Vorfahrtsbeschilderung zugunsten der Radfahrer in diesem Bereich soll die Sicherheit für den Radverkehr erhöhen.
Nach Aussage von Vrkoslav finden derzeit umfangreiche Gespräche und Verhandlungen mit der Bahn statt. Anlass sind Anregungen für ein geplantes Radparkhaus am Bahnhof nach dem Motto „bike and ride“. Konkret ist an die Anmietung oder auch den Erwerb des leer stehenden Bahngebäudes nördlich des ehemaligen Bahnübergangs gedacht. Ob in diesem Jahr noch eine Befahrung des gesamten Radverkehrsnetzes möglich sein wird, ist Vrkoslav zufolge termin- und witterungsabhängig.
Des Weiteren steht auch die Straße „Am Bahndamm“als Fahrradstraße auf der Agenda. Diese Straße hat keine Sammelfunktion und ist nur einseitig bebaut. Dort könnte laut Vrkoslav der Zustrom der Radlerinnen und Radler so stark werden, dass eine Fahrradstraße auch rechtlich möglich wäre. Es gäbe aber einen hohen Aufwand hinsichtlich der Beschilderung, weil wegen der zahlreichen Einmündungen anderer Straßen auf die neue Situation hingewiesen werden muss. Da die Richard-wagner-straße zwischen Beethovenstraße und Rue de Vizille im städtischen Radverkehrskonzept bereits enthalten ist, sollte auf die Bedarfsampel über die Rue de Vizille zur Alten Poliere – von der Bürgerschaft dringend erwünscht – hingearbeitet werden. Durch die Umsetzung des Radkonzeptes ist eine deutliche Erhöhung der Querungen zu erwarten.
Der vorhandene Gehweg an der Ulmer Straße zwischen Einmündung Schützenstraße/hirschstraße und altem Friedhof könnte als gemeinsamer Geh- und Radweg beschildert
Mancher weiß nicht, was eine „Fahrradstraße“ist
werden. Dieser kombinierte Gehund Radweg wäre dann für Radler in beide Fahrtrichtungen benutzungspflichtig. Rechtlich möglich wäre dies, weil die Breite des vorhandenen Gehweges zumeist mindestens 2,5 Meter beträgt.
Für manchen Verkehrsteilnehmer erschließt sich das Wort und die Bedeutung Fahrradstraße nicht ganz. Aber der ADAC hat da leicht verständliche Erklärungen bei der Hand. Bei einer Fahrradstraße handelt es sich demnach um eine Straße, die in der Regel nur für den Radverkehr freigegeben ist. Zusatzschilder können jedoch Auto- und Motorradverkehr zulassen. Es gilt die Höchstgeschwindigkeit von 30 Kilometern pro Stunde.
Auf Radfahrerinnen und Radfahrer muss aber besondere Rücksicht genommen werden. Eine Fahrradstraße ist markiert durch eine Beschilderung mit einem weißen Fahrrad in einem blauen Kreis. Mit Zusatzzeichen – zum Beispiel für Anlieger frei – dürfen auch Autos diese Straße benutzen.