Neu-Ulmer Zeitung

Die Spatzen haben gut lachen

- VON STEPHAN SCHÖTTL

Regionalli­ga Südwest Ulm gewinnt 3:0 gegen

Pirmasens, tut sich aber lange sehr schwer

Ulm 3:0 gewonnen, drei weitere Punkte gesammelt. Damit ist eigentlich schon alles gesagt über den Samstagnac­hmittag des SSV Ulm 1846 Fußball. Denn das Regionalli­ga-heimspiel gegen den FK Pirmasens bot kaum Höhepunkte. Es war kein Offensiv-feuerwerk, wie es die Spatzen in den vergangene­n Wochen oft gezündet hatten. Die Partie vor 1866 Zuschauern war mitunter zähe Kost.

Die Gründe waren verschiede­nster Art: schlampige Pässe, gesundheit­lich angeschlag­ene Spieler, die sich in den Dienst der Mannschaft stellten – und zu allem Überfluss starker Wind. Der, erklärte Trainer Thomas Wörle, habe durchaus Einfluss auf das Spielgesch­ehen gehabt. Vor allem in der ersten Halbzeit, in der seine Ulmer auf dem Rasen gegen die Böen anzukämpfe­n hatten. „Da werden die Pässe zu kurz, das Spiel wird langsamer. Das spielt schon eine Rolle, soll aber nicht als Ausrede gelten“, sagte er.

Viel passiert ist in den ersten 45 Minuten nicht. Einer der wenigen Aufreger spielte sich im Strafraum der Gastgeber ab: In der 18. Minute fiel Robin Heußer bei einer Abwehrakti­on unglücklic­h mit dem Arm auf den Ball, doch Schiedsric­hter Patrick Glaser ließ weiterspie­len. „Für mich ein klarer Elfer“, meinte Fk-trainer Patrick Fischer später. Phil Harres mit einem Pfostensch­uss (28.) und eine Glanztat von Ulms Schlussman­n Niclas Heimann (45.) waren die spielerisc­hen Höhepunkte.

Vereinzelt gab es sogar Pfiffe von den Rängen. Und das gefiel Coach Wörle gar nicht. Er meinte: „Das Publikum war bislang immer super. Aber gerade in solchen schwierige­n Phasen, in denen es nicht läuft, wäre Unterstütz­ung wichtig. Da sind Pfiffe nicht förderlich.“

Taktisch wurden die Ulmer erneut vor eine große Herausford­erung gestellt. Pirmasens zog sich im Gegensatz zu den Gegnern in den Vorwochen nicht gänzlich zurück, sondern stellte schon früh geschickt die Räume zu. Ssv-kapitän Johannes Reichert sagte: „Uns war bewusst, dass Pirmasens uns das Leben schwer machen würde. Das hat geklappt, muss man ehrlich sagen. Da kann man halt nicht immer glänzen. Wichtig ist, dass wir solche Spiele trotzdem gewinnen.“

Und das taten die Spatzen letztlich auch. Weil Adrian Beck in der 54. Minuten den Mut hatte, einfach mal aus der Entfernung abzuziehen und so zum 1:0 traf. Weil Torwart Heimann in der 74. Minute gegen Salif Cisse auf der Linie erneut goldrichti­g stand. Weil Kapitän Reichert den fälligen Elfmeter nach einem Foul an Phil Harres eiskalt zum 2:0 verwandelt­e (86.) und Torjäger Tobias Rühle, kurz vorher eingewechs­elt, per Kopf sogar noch auf 3:0 erhöhte. Wörle wusste das freilich richtig einzuordne­n: „Das Spiel war deutlich enger, als es das Ergebnis aussagt.“

SSV Ulm 1846 Fußball Heimann – Pe‰ trovic (46. Jann), Reichert, Guarino – Gey‰ er, Beck, Stoll, Heußer, Benko (75. Rühle) – Harres (88. Kiefer), Wähling (75. Allgaier).

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Foto: Horst Hörger Tobias Rühle kam, sah und traf: Ulms Stürmer wurde in der 75. Minuten eingewech‰ selt und erzielte wenig später das 3:0.

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