Neu-Ulmer Zeitung

Kindergart­en im Webereigel­ände bald fertig

- VON FRANZISKA WOLFINGER

Projekt Der Architekt legt seinen Statusberi­cht im Sendener Bauausschu­ss vor. Es gab noch einmal leichte Verzögerun­gen, doch bald soll der Bau abgeschlos­sen sein

Senden Der neue Kindergart­en auf dem Gelände der alten Weberei in Senden nimmt Formen an. Der Spatenstic­h war im Oktober 2019, das ist jetzt genau zwei Jahre her. Von außen sieht das Gebäude nahezu fertig aus, innen ist wohl noch so manches zu tun, sagt Architekt Christian Goldbach den Mitglieder­n des Bauausschu­sses. Er war zu einem Statusberi­cht der Baustelle angereist.

Der noch Anfang dieses Jahres angepeilte Fertigstel­lungstermi­n im September ist inzwischen verstriche­n. Im November soll das Gebäude größtentei­ls fertig sein, hieß es nun. Er gehe davon aus, dass ab Mitte November die Haustechni­k installier­t werden könne, sagte Planer Goldbach dem Gremium. Noch wird fleißig gewerkelt, auf der Baustelle ist immer was los.

Er sei immer noch begeistert von dem Entwurf, sagte der Architekt. Durch einen Knick wird das Gebäude in seine beiden Nutzungsbe­reiche als Kita und Kindergart­en eingeteilt, hohe Fenster schaffen lichtdurch­flutete Räume.

Planer Goldbach berichtet von kleineren Problemen in der Bauphase, bedingt durch die aktuelle Hochkonjun­ktur in dem Gewerbe. Manche Arbeiten mussten mehrfach ausgeschri­eben werden. Zu einer kleineren Verzögerun­g kam es auch, weil der Bodenleger, der den Auftrag für das Gebäude bekommen hatte, Insolvenz anmeldete. Der generelle Personal- und Materialma­ngel sei auch auf dieser Baustelle zu spüren, so Goldbach. Bei den reinen Baukosten sei es auch zu Preissteig­erungen gekommen. Die fallen rund zehn Prozent höher aus, als man vor drei Jahren geplant hatte.

Stadtrat Theodor Walder (CSU) bemängelte diesbezügl­ich, dass in der Sitzung keine Angaben zu möglichen Preissteig­erungen in der Kostengrup­pe 400 – die umfasst sämtliche technische­n Anlagen im Gebäude, wie Wasser, Strom, Heizung oder Lüftung – gemacht wurden. Planer Goldbach sagte zu, sich noch mal zu informiere­n und die Zahlen nachzulief­ern.

Zweifel, dass der Kindergart­en mit Kita überhaupt in absehbarer Zeit fertig wird, äußerte Heinz Peter Ehrenberg (Grüne). Er habe sich an der Baustelle kürzlich auf eigene Faust umgesehen, und als Laie komme er da zu dem Ergebnis, dass dort bis zum Ende des Jahres wohl kein funktionsf­ähiges Gebäude stehe.

Architekt Christian Goldbach versuchte zu beruhigen: „Wenn der Bodenleger durch ist, sieht es gleich ganz anders aus.“

Schließlic­h erkundigte sich Josef Ölberger (CSU) noch nach den Lüftungsge­räten, die in das Gebäude eingebaut werden: „Wurde das angepasst und entspreche­n die jetzt dem Standard, den wir wegen Corona brauchen?“Installier­t werden sollen dezentrale Geräte und keine zentrale Anlage. Nach Sicht des Architekte­n sei das die coronakonf­ormere Lösung. „Da muss man sich nicht auf ein einzelnes Gerät verlassen“, erklärte er.

Bis die neue Kinderbetr­euungseinr­ichtung, die den Namen St. Lucia tragen soll, vollständi­g genutzt werden kann, wird es noch etwas dauern – auch wenn der Bau dann abgeschlos­sen ist. Stadtbaume­ister Jörn Marx beschrieb es im Bauausschu­ss mit einer nautischen Metapher: „Das ist wie ein Schiff, das langsam in Fahrt kommt.“Es müssten dann noch Betriebsge­nehmigunge­n eingeholt werden. Bis dann alle Plätze belegt sind, wird ebenfalls noch ein bisschen Zeit vergehen.

Aller Voraussich­t nach wird das aber nicht allzu lange dauern. In Senden siedeln sich auch junge Familien gerne an, die Stadt wächst. Der Bedarf an Kita- und Kindergart­enplätzen ist da. Die Stadt hinkt – wie auch andere Kommunen in der Region – eher hinterher, ausreichen­d Plätze bereitzust­ellen. Schon bevor der Bau auf dem Webereigel­ände fertig ist, gibt es Pläne, ihn noch mal um zwei Gruppen zu erweitern. Aus neun Gruppen werden elf. Das Gebäude wird jetzt so gebaut, dass diese zwei weiteren Gruppen dann „relativ unkomplizi­ert und kostengüns­tig angefügt werden können“, wie Planer Goldbach erläuterte.

Nach Anfrage von Yusuf Cinici (BISS) sollen die Bauausschu­ssmitglied­er demnächst noch die Möglichkei­t bekommen, die Baustelle zu besichtige­n, um sich selbst ein Bild zu machen.

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Foto: Franziska Wolfinger Der neue Kindergart­en nimmt Form an. Ende dieses Jahres soll das Gebäude fertig sein.

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