Junge Betriebe erholen sich
Firmen meistern Krise
besser als gedacht
München Bayerns Start-ups haben die Corona-krise besser überstanden als zunächst befürchtet. In diesem Jahr werden Investoren voraussichtlich wieder etwa so viel in Jungunternehmen investieren wie vor der Krise. Das erwartet Carsten Rudolph, Geschäftsführer der Förderagentur Baystartup. „Ich bin optimistisch, dass wir dieses Jahr wieder das Niveau des letzten Nicht-coronajahrs 2019 erreichen.“Auch der Bedarf an staatlichen Hilfsgeldern ist in diesem Jahr zurückgegangen, wie die Bayerische Beteiligungsgesellschaft (BAYBG) berichtet.
Da Start-ups in aller Regel Verluste schreiben, sind Finanzierungsrunden mit Investoren der übliche Weg, um den Kapitalbedarf zu decken. Baystartup wird von zwei Fördervereinen getragen und bringt Start-ups in der Anfangsphase mit Geldgebern zusammen. Bayern ist laut verschiedener Ranglisten nach Berlin der wichtigste Standort für Start-ups in Deutschland.
„Im Frühjahr 2020 hat sich quasi gar nichts mehr getan, und wir hatten größte Befürchtungen, dass das so weitergehen würde“, sagte Rudolph. „Wir mussten sämtliche Investorenveranstaltungen absagen und sind dann dazu übergegangen, Start-ups einzeln in kleineren Online-terminen Investoren vorzustellen. Vom Endergebnis her lagen wir damit nur unwesentlich unter den Vorjahreszahlen.“Am Ende wurden mithilfe von Baystartup im vergangenen Jahr 48 Millionen Euro an Start-ups vermittelt. 2019 waren es 54 Millionen. 2021 sehe es sehr gut aus. „Wir lagen im Juli schon bei 40 Millionen Euro“, sagte Rudolph.
„Wir beobachten Wachstum bei den Finanzierungsrunden, aber das betrifft eher Unternehmen in einer späteren Phase. Da sind viele dabei, die wir vor Jahren einmal betreut haben.“Das bezieht sich unter anderem auf Flixbus und das 2011 gegründete Softwareunternehmen Celonis, das in diesem Jahr eine Milliarde Dollar einwerben konnte. Doch gerade in den Anfangsjahren ist es nach Rudolphs Einschätzung für Start-ups nicht leichter geworden, an Geld zu kommen. „In dem frühphasigen Bereich, in dem wir unterwegs sind, sehen wir eher einen Pfad geradeaus.“(dpa)