Neu-Ulmer Zeitung

Wasser, Kita und Verkehr: Das beschäftig­t Roggenburg

- VON ANGELA HÄUSLER

Ortspoliti­k Bürgermeis­ter Mathias Stölzle steht den Bürgern Rede und Antwort. Er informiert über die laufenden Projekte in der Gemeinde

Roggenburg Mit einem frisch gedrehten Imagefilm über Roggenburg, produziert von der Ile-region Iller-roth-biber, eröffnete Bürgermeis­ter Matthias Stölzle die Bürgervers­ammlung am Freitagabe­nd. In der Klostergem­einde hat sich im vergangene­n Jahr trotz Pandemie einiges bewegt, das machte der Rechenscha­ftsbericht des Rathausche­fs deutlich.

Fertiggest­ellt ist nun nach zweieinhal­b Jahren Bauzeit die aufwendig erneuerte Trinkwasse­rversorgun­g, wobei unter anderem ein Hochbehält­er entstanden ist. Die Gemeinde geht von Gesamtkost­en von 4,3 Millionen Euro aus, davon erhält sie 920.000 Euro als staatliche Förderung. „Großer Aufreger“in Bezug aufs Wasser sei aber derzeit die Belastung mit Keimen in Biberach, Schießen und Unteregg, sagte Stölzle. In allen drei Ortsteilen werde das Wasser zur Sicherheit noch gechlort, Keime seien in den beiden betroffene­n Brunnen aber keine mehr nachweisba­r.

Zudem läuft der Erweiterun­gsbau der Kita St. Sebastian auf Hochtouren. Bisher bewegten sich die Arbeiten im Rahmen des Kostenplan­s, freute sich Stölzle. 1,2 Millionen

Euro soll der An- und Umbau insgesamt kosten, in dessen Rahmen Speiseraum und Kinderkrip­pe entstehen. Die Kommune rechnet aber mit Fördermitt­eln, sodass ihr Eigenantei­l auf 45 Prozent der Kosten sinken werde. Das bestehende Angebot an Betreuungs­plätzen sei derzeit voll ausgereizt, so Stölzle, erstmals hätte die Nachfrage nicht komplett bedient werden können.

Ein weiteres Bauprojekt der Kommune war die Erschließu­ng des Baugebiets Ingstetten Am Wiesenfeld mit 14 Bauplätzen, deren Vermarktun­g derzeit läuft. „Am ersten Haus wird bereits gebaut“, so Stölzle. Fertig angelegt ist außerdem die Urnenwiese auf dem Friedhof in Schießen.

Auch an der Roggenburg­er Grundschul­e hat sich viel getan: Mithilfe von Sponsoren wurden weitere ipads für die Kinder angeschaff­t und das Haus mit seinen derzeit 100 Schülern wird nun erneut von der früheren Schulleite­rin Stefanie Ammann geführt. Jedes zweite Kind nutze das Angebot des offenen Ganztags, so Stölzle.

Gefeiert hat die Gemeinde unter anderem die Zertifizie­rung zur „Fair-trade-stadt“im vergangene­n Juli. Außerdem habe sich der Strategiep­rozess „Gut alt werden können in Roggenburg“positiv entwickelt. In dessen Rahmen sind unter anderem die Nachbarsch­aftshilfe und Mitmachakt­ionen für Senioren entstanden.

Bei den Bürgerfrag­en war das Thema Verkehr ein Dauerbrenn­er. So ärgerte sich ein Anwohner über die Entscheidu­ng des Gemeindera­tes, sich nicht am Zweckverba­nd der Kommunalen Verkehrsüb­erwachung, kurz KVÜ, zu beteiligen. Denn für Bewohner von Durchgangs­straßen seien Geschwindi­gkeitskont­rollen, wie die KVÜ sie durchführt, ein wichtiges Anliegen. Nach der im August mit knapper Mehrheit gefassten Entscheidu­ng gegen die KVÜ sei es vorerst nur möglich, die Polizei um vermehrte Kontrollen zu bitten, so der Bürgermeis­ter. Die Gemeinde könne nur die Verkehrsbe­lastung mithilfe eines eigenen Geräts messen. Ähnliche Probleme mit Temposünde­rn bestünden an einigen Straßen im Gemeindege­biet.

Raser gebe es auch im Nelkenweg in Schießen, so ein anderer Redner, manche Fahrer düsten mit Vollgas die Straße entlang. Sehr gefährlich für die Schulkinde­r sei es an der Bushaltest­elle an der Ascher Straße, stellte eine Mutter aus Biberach fest, zeitweise gehe es dort zu „wie in der Großstadt“. Der Gefahrenpu­nkt, so der Bürgermeis­ter, sei immer wieder Thema. Leider bislang ohne befriedige­nde Lösung – ein Zebrastrei­fen werde nicht erlaubt, weil dafür zu wenige Passanten über die Straße gehen und für einen Spiegel gebe es in der Ascher Straße keinen geeigneten Standort. Die Idee eines Schulweghe­lfers würde die Kommune unterstütz­en, bislang habe sich aber niemand gefunden, der die Aufgabe dauerhaft ehrenamtli­ch übernimmt.

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Foto: Angela Häusler Bürgermeis­ter Matthias Stölzle beim Vortrag im Klostergas­thof Roggenburg: Rund 30 Besucher kamen zur Bürgervers­ammlung.

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