Neu-Ulmer Zeitung

So soll der Bahnhof künftig aussehen

- VON ANGELA HÄUSLER

Projekt Der Sendener Stadtrat legt sich auf eine Variante für die Umgestaltu­ng des

Bahnhofsum­felds fest. Das alte Stationsge­bäude muss dafür allerdings weichen

Senden Ein neues Bahnhofsum­feld wird in Senden geplant. Dafür wird das Bahnhofsge­bäude abgerissen – so jedenfalls sieht es die Gestaltung vor, für die sich die Stadträtin­nen und Stadträte am Dienstagab­end mit großer Mehrheit entschiede­n haben. Wenn auch mit ein bisschen Wehmut.

Nur zwei der 28 anwesenden Gremiumsmi­tglieder stimmten gegen den Planentwur­f.

Dieser sieht vor, das Bahnhofsge­bäude, das früher im Erdgeschos­s Technik, Wartesaal und Fahrkarten­schalter beherbergt­e, abzureißen und durch einen neuen, überdachte­n Warteberei­ch zu ersetzen. Solche Pavillons sollen, in kleinerer Form, an weiteren Stellen rund um den Bahnhof entstehen – sowohl als Schutz für Busfahrgäs­te, als auch für Fahrräder.

Insgesamt sechs Bushaltest­ellen sind an der Bahnhofstr­aße und am aktuellen Busbahnhof geplant. Dazu kommt eine weitere Haltestell­e östlich der Schienen am Landgraben­weg.

Und es wird mehr Parkplätze geben: Sie sollen entlang der Bahnhofstr­aße sowie auf einem kommunalen Grundstück am Landgraben­weg gebaut werden.

Zentrum steht die Fußgängerü­berführung von Ost nach West, über die auch die Bahnsteige erreicht werden können. Der Bau dieses Stegs solle nach Angaben der Bahn im März 2022 beginnen, wie Bürgermeis­terin Claudia Schäferrud­olf berichtete. Daher sei es wichtig, sich rechtzeiti­g auf eine Planung des Umfelds festzulege­n. Die Details der Entwürfe könnten aber noch verändert werden, fügte sie hinzu.

Schäfer-rudolf berichtete außerdem, dass die neuen Bushaltest­ellen, auch die im Osten, in Abstimmung mit dem Landkreis Neu-ulm gewählt wurden, der derzeit daran arbeitet, die Busverbind­ungen zu verbessern. Die östliche Linie solle in Richtung Gewerbegeb­iet Florianstr­aße und Aufheim fahren.

Ein zweites Planungsbü­ro hatte eine Alternativ­e vorgelegt, die vorsah, das Bahnhofsge­bäude zu erhalten und gleichzeit­ig die Bahnhofstr­aße mit Bäumen zu begrünen. Zugunsten von mehr Aufenthalt­squalität hatte das Büro gleichzeit­ig eine Verkehrsbe­ruhigung vorgeschla­gen. Diese Ideen hätte Franzjosef Wolfinger (CFW/FWG) favorisier­t. Er stellte den Antrag, den Vorschlag mit einigen Veränderun­gen zu beschließe­n. Doch er kam nicht durch: Fast alle anderen Stadträtin­nen und Stadträte sprachen sich für die Pavillon-variante aus.

Damit erhalte Senden „einen funktionsf­ähigen Bahnhof – zu dem Preis, dass das Gebäude nicht gehalten werden kann“, sagte Theo Walder (CSU). Die Variante sei auch flexibler im Hinblick auf eine künftige Weiterentw­icklung des öffentlich­en Personenna­hverkehrs, sagte Xaver Merk (Die Linke). Es falle schwer, eins der wenigen historisch­en Gebäude in Senden aufzugeben, sagte Georg Schneider (SPD), „aber es wird nichts anderes übrig bleiben“. Denn es gebe kein vernünftig­es Konzept für die Nutzung des Hauses, das schon lange nicht mehr als Bahnhof, sondern als Poststelle und Wohnhaus dient. „Es sieht so aus, als ob´s nicht anders ginge“, sagte Heinz-peter Ehrenberg (Grüne) über den Abriss.

Keiner der beiden Entwürfe überzeuge ihn, betonte Anton Leger (BISS). Doch der Pavillon-plan biete „ein kleines bisschen mehr Möglichkei­ten“. Die Gestaltung wirke „modern, offen und macht einfach was her“, fand hingegen Stefan Lehmann (GFS).

Wegen des Bushalts im Osten machte sich Regina Rusch (SPD) Gedanken: Vor der Festlegung müsse geprüft werden, ob sich diese Buslinie mit dem schmalen Landim grabenweg vertrage, schließlic­h sei er der Zugang zum Stadtpark. Sie wollte mit dem Beschluss lieber auf weitere Analysen warten. Die Planung der Haltestell­e vom Rest abzukoppel­n gehe aber nicht, entgegnete die Bürgermeis­terin. Zumal das Buskonzept Sache des Landkreise­s sei.

Jetzt soll das zuständige Planungsbü­ro an dem Entwurf weiterarbe­iten. Eigentlich hätte die Entscheidu­ng für eine einzige Planungsva­riante schon zuvor fallen sollen – das zuständige Gremium aus Vertretern von Stadtrat, Verwaltung, Bahn, Regierung von Schwaben und Landkreis hatte zunächst drei aus fünf Vorschläge­n ausgewählt, bei der letzten Entscheidu­ng für eine Variante aber ein Patt erzielt. Nun lag die Entscheidu­ng bei den Sendenern.

Gebaut werde im Bahnhofsum­feld aber wohl nicht vor 2023, fügte Schäfer-rudolf auf Nachfrage unsere Redaktion hinzu. Erst müsse die Bahn ihre Arbeiten am Steg beenden. Die Verwaltung werde die Zeit nutzen, um weiter zu planen, die Fördermögl­ichkeiten zu klären und eine Lösung für bisherige Nutzung des Bahnhofsge­bäudes als Poststelle und Wohnhaus zu finden. Die Immobilie gehört der städtische­n Wohnungsba­ugesellsch­aft SWSG.

 ?? Grafik: Agentur Bahnstadt GBR/ stationova Gmbh, Berlin ?? Mehrere Pavillons statt dem alten Bahnhofsge­bäude, mehr Parkplätze und neue Bushaltest­ellen sehen die aktuellen Pläne für den neuen Bahnhof und dessen Umfeld in Senden vor.
Grafik: Agentur Bahnstadt GBR/ stationova Gmbh, Berlin Mehrere Pavillons statt dem alten Bahnhofsge­bäude, mehr Parkplätze und neue Bushaltest­ellen sehen die aktuellen Pläne für den neuen Bahnhof und dessen Umfeld in Senden vor.

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