Polizei nimmt Autotuner in den Fokus
Kontrollen Seit Juni hat die Polizei eine speziell geschulte Gruppe, die die Poser- und Tuningszene in der Region
im Blick hat. Wie ihre Bilanz nach der Saison ausfällt – und was ein Hotspot im Landkreis Neu-ulm ist
Fahrzeuge stellten die Einsatzkräfte sicher, wenn gravierende Sicherheitsmängel oder „erhebliche Abweichungen beispielsweise von den zugelassenen Lärmemissionen“vorlagen, sprich: die Wagen viel zu viel Krach gemacht haben. In allen Fällen hätten unabhängige Gutachter die Bewertung bestätigt, versichert die Polizei.
Eingeteilt werden konnten die Tuning-veränderungen in zwei große Gruppen: Einerseits gab es die klassischen „handwerklichen“Maßnahmen. Dazu gehören geänderte Auspuffanlagen und Fahrwerke oder zur Serienausstattung nachträglich ergänzte Teile wie Spurplatten, Rad-reifen-kombinationen oder Spoiler. Andererseits kamen tiefgehende Eingriffe in die Elektronik des Fahrzeugs ans Licht. Manche manipulieren das Steuergerät, etwa die Ladedruckregelung und Schubabschaltung. Sogar ein Flammenschlag aus dem Auspuff ist kein Ding der Unmöglichkeit. Zum Nachweis ist eine genaue elektronische Analyse notwendig.
Ebenfalls eine Erkenntnis aus den Kontrollen: Häufig sind sowohl die Fahrzeuge als auch das Tuning mit Krediten finanziert. Eine Menge Geld steckt in den Wagen und Umbauten. Teuer wurde es dann auch für diejenigen, die sich nicht an die Regeln hielten. Insgesamt verhängten die Polizistinnen und Polizisten in den knapp fünf Monaten seit der Gründung der Kontrollgruppe Bußgelder in Höhe von rund 21.100 Euro. Die tatsächliche Höhe der Bescheide liegt allerdings deutlich höher: Die Betroffenen müssen rund 72.000 Euro blechen. Das hänge mit den Auslagen der Polizei zusammen, etwa für das Abschleppen der Fahrzeuge und Gutachten bei Prüforganisationen, erklärt die Polizei. Mit Blick auf den Winter und die kommende Sommersaison kündigt sie weitere Kontrollen an.