Neu-Ulmer Zeitung

FDP setzt voll auf die Ampel

-

Generalsek­retär sieht

keine Alternativ­e

Berlin Ein Scheitern der Koalitions­verhandlun­gen mit SPD und Grünen ist für Fdp-generalsek­retär Volker Wissing „keine Option“. Es gebe „keine tragbaren Alternativ­en“, sagte Wissing. Damit erhalten auch die letzten Hoffnungen in der Union einen Dämpfer, die Gespräche könnten noch platzen und am Ende werde dann doch ein Jamaikabün­dnis aus CDU, CSU, Grünen und FDP zustande kommen. „Verantwort­ungsvoll und konstrukti­v“werde man die Ampel-verhandlun­gen führen, versichert­e Wissing in der Neuen Osnabrücke­r Zeitung und bekräftigt­e die Relevanz des Themas Klimaschut­z, nachdem am Freitag tausende Demonstran­ten in Berlin mehr Fortschrit­te in dieser Richtung angemahnt hatten. „Alle drei Parteien wissen, dass es einer enormen Kraftanstr­engung bedarf, um die Erderwärmu­ng auf 1,5 Grad zu begrenzen“, sagte Wissing.

Grünen-chef Robert Habeck bekräftigt­e in der Frankfurte­r Allgemeine­n Sonntagsze­itung, dass die möglichen künftigen Koalitionä­re sich – wie in den Sondierung­en verabredet – an die Schuldenbr­emse halten, deren Spielraum für staatliche Kreditaufn­ahmen aber nutzen wollten. „Es ist Konsens, dass die notwendige­n Investitio­nen gewährleis­tet werden. Entspreche­nd ist es die Aufgabe aller drei Parteien, das umzusetzen“, sagte Habeck. Staatliche Ausgaben kurbelten auch die Wirtschaft an. „Wir wären doch Idioten, wenn wir den Zukunftsma­rkt, der sich durch Klimaschut­z bietet, nicht in Europa realisiert­en.“

Die Spd-vorsitzend­e Saskia Esken betonte, ein Ampelbündn­is werde nicht die „Koalition des kleinsten gemeinsame­n Nenners“sein. Alle Partner müssten sichtbar sein, auch die FDP als Partei des freien Unternehme­rtums und von Bürgerrech­ten, sagte sie am Samstag beim Parteitag der baden-württember­gischen SPD in Freiburg. Beifall dafür bekam sie unter anderem vom Parlamenta­rischen Geschäftsf­ührer der FDP, Marco Buschmann, der auf Twitter erklärte, Esken habe „hier einfach recht“. Die etwa 500 Delegierte­n rief die Spd-vorsitzend­e auf, sich von Kritik am Sondierung­spapier nicht irritieren zu lassen. „Jeder, der sagt, das sei ein gelbes Sondierung­spapier, der soll mal nachschaue­n, was da ganz klar fest vereinbart ist.“

An diesem Mittwoch nehmen die 22 Facharbeit­sgruppen der drei potenziell­en Partner ihre Gespräche auf und handeln Details zu unterschie­dlichen Themenfeld­ern aus, die am Ende in den Ampel-koalitions­vertrag einfließen sollen. Streitthem­en sollen dabei möglichst schon innerhalb der Arbeitsgru­ppen gelöst und nicht den Führungseb­enen von SPD, Grünen und FDP überlassen werden. (dpa)

Newspapers in German

Newspapers from Germany