Neu-Ulmer Zeitung

Brand: Frauen und Baby sterben

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Ursache war wohl

Fahrlässig­keit

Reisbach Drei Frauen und ein frühgebore­nes Baby sind im niederbaye­rischen Reisbach ums Leben gekommen – bei einem Brand, der wohl fahrlässig verursacht worden ist. Eine nicht ausgeschal­tete Herdplatte komme als mögliche Brandursac­he in Betracht, teilte die Polizei am Sonntag mit. Gegen einen Bewohner wird wegen des Verdachts der fahrlässig­en Tötung und der fahrlässig­en Brandstift­ung ermittelt.

Bei dem Feuer in dem Mehrfamili­enhaus in der Nacht zum Samstag war für die 20, 55 und 78 Jahre alten Frauen jede Hilfe zu spät gekommen. Die 20-Jährige sei im siebten Monat schwanger gewesen, sagte ein Polizeispr­echer. Das Kind sei noch durch einen Notkaisers­chnitt entbunden worden. „Aber auch für das Kind kam jede Hilfe zu spät“, sagte er. Laut Polizei wurden außerdem 17 Bewohner und zwei Feuerwehrl­eute verletzt. Vier der Verletzten kamen ins Krankenhau­s.

Die Ermittler gingen nach derzeitige­m Stand von Fahrlässig­keit aus, teilte die Polizei am Sonntag mit. Die Staatsanwa­ltschaft habe Haftbefehl gegen den Bewohner beantragt. Dieser sei mangels Fluchtgefa­hr aber vom Gericht nicht erlassen worden.

Brandermit­tler konnten auch am Sonntag noch nicht in das Haus in der Mitte des 8000-Einwohner-ortes im Landkreis Dingolfing-passau. Die Statik sei beeinträch­tigt, es könne nicht gefahrlos betreten werden, teilte die Polizei mit. Das Feuer war in der Nacht zum Samstag gegen 2 Uhr ausgebroch­en, laut Polizei war zunächst nur von einem Zimmerbran­d die Rede gewesen. Feuer und Rauch hätten sich aber schnell ausgebreit­et.

Man denke an die Gestorbene­n und an ihre Familien, die jetzt eine schwere Zeit vor sich hätten, sagte Bürgermeis­ter Rolf-peter Holzleitne­r am Samstag. „Was wiederum schön zu sehen ist, ist die Hilfsberei­tschaft und dass man merkt, dass man in solchen Situatione­n zusammenst­eht.“Laut Polizei waren mehr als 250 Feuerwehrl­eute, Polizisten und Rettungskr­äfte im Einsatz. Auch von privater Seite habe es viele Anrufe gegeben, es seien Spenden, Kleidung und Unterkünft­e angeboten worden. (dpa)

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