Marco Richter lässt Dardai schwärmen
Es war ein Straßenfußballertor, ei nes, das so richtig zu Marco Rich ter, 23, passt. 40 Minuten waren zwi schen Hertha BSC und Borussia Mönchengladbach gespielt, als Rich ter mit einem technisch nicht ganz sauberen Seitfallzieher das einzige Tor im Berliner Olympiastadion beim 1:0Sieg der Hertha erzielte. Schon die Woche zuvor beim 2:1Auswärtssieg bei der Frankfurter Eintracht hatte Richter getroffen. Zweimal in der Startelf, zwei Tore, zwei Siege, kein Wunder, dass Herthatrainer
Pal Dardai schwärmt. Und das nicht nur, weil Richter seine Stellung wieder festigte: „Er ist frech und fleißig, so was brauchst du in der Mannschaft. Wenn ich ihm sage, er soll ins Einsgegeneins gehen, sei mutig, dann macht er das. Vielleicht verliert er dreimal den
Ball, aber beim vierten oder fünften Mal geht er durch.“
So hat er auch in 97 Bundesligaspie len für den FCA zwölf Tore erzielt. Trotzdem trennte man sich im Au gust. Beim FCA sah sich Richter als Eigengewächs nicht mehr richtig wertgeschätzt. Und beim FCA ka men die sieben Millionen Euro Ablö se, die Herthamanager Fredi Bo bic auf den Tisch legte, in Corona Zeiten nicht ungelegen. Zunächst schien es für den FCA der bessere Deal zu sein. Richter, der junge Fußballprofi, der aus dem Dorf Ried (Lkr. Aichachfriedberg) stammt, schien nach dem Wechsel aus dem beschaulichem Augsburg in die Millionenmetropole Berlin etwas zu fremdeln. Doch Dardai gab ihm
Zeit und sieht sich bestätigt. „Marco ist überall unterwegs, sucht den Abschluss. Ein Typ Straßenfußballer. Er ist unberechenbar.“
Und beim FCA? Da wird man Richter angesichts der eigenen sportlichen Misere sicher die eine oder andere Träne nachweinen. Ein finanzieller Nachschlag könnte trösten. Je nach Einsätzen und sportlichem Erfolg erhöht sich die Ablösesumme auf acht Millionen Euro. Wenn Richter so weiter trifft, wird die Nachzahlung si cher fällig. (ötz)