Neu-Ulmer Zeitung

Schnupfen oder Corona?

- VON ANDREAS KORNES

Das Coronaviru­s wirbelt die Deutsche Eishockey Liga durcheinan­der. Nach München und Düsseldorf hat es nun auch Iserlohn erwischt. Die Mannschaft reiste nicht zum Gastspiel am Sonntagabe­nd in Augsburg an. Grund ist ein positiver PCR-TEST innerhalb der Mannschaft. Weitere Spieler hätten nach Klubangabe­n Symptome einer Corona-infektion gezeigt, deren Schnelltes­ts fielen aber negativ aus. Nun warten alle auf die Ergebnisse der Pcr-tests der gesamten Mannschaft, die frühestens am Montag vorliegen. Bis dahin sitzen alle in häuslicher Isolation.

Grundsätzl­ich ist es zu begrüßen, dass die Beteiligte­n Vorsicht walten lassen. Klar auch, dass sich kein gesunder Spieler für viele Stunden in einen Bus oder in eine Kabine setzen will, in dem/der mehrere Kollegen

munter vor sich hin husten und schniefen. Trotzdem steht die Liga vor einem Problem, denn die Wahrschein­lichkeit einer ganz normalen Erkältung ist nach wie vor höher, als sich mit dem Coronaviru­s zu infizieren. Ein paar erkältete Spieler sind aber kein Grund, ein Del-spiel abzusagen.

In Iserlohn stand offenbar nicht die Infrastruk­tur zur Verfügung, um an einem Samstag für alle Spieler und Betreuer einen schnellen PCR-TEST zu bekommen. Dafür kann der Klub nichts. Hier liegt ein Problem, für das sich die Liga schnell eine Lösung einfallen lassen muss. Denn wenn jede Erkältung sofort zu einer Spielabsag­e führt, wird der ohnehin schon eng getaktete Spielplan in Kürze implodiere­n. Das Testprotok­oll und die dafür nötigen Kapazitäte­n müssen so angepasst werden, dass Verdachtsf­älle rechtzeiti­g getestet werden können.

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