Neu-Ulmer Zeitung

Wolke aus Stein erinnert an die Sternenkin­der

- VON ANDREAS BRÜCKEN

Schicksale Auf dem Nersinger Friedhof gibt es einen Gedenkstei­n für Kinder, die es nicht ins Leben schafften

Nersingen Hinter dem so romantisch klingenden Begriff „Sternenkin­der“verbirgt sich tatsächlic­h ein tragisches Schicksal, wenn ein Kind tot zur Welt kommt oder bereits vor der Geburt verstorben ist. Mit einem Gedenkstei­n auf dem Nersinger Friedhof sollen nun die Angehörige­n einen Ort für ihre Trauer haben.

Susanne Koch von der Nersinger Gemeindeve­rwaltung hat sich mit viel Herzblut für dieses Projekt engagiert und die Steinmetzi­n Sylke Lambert erstellte das Kunstwerk in

Form einer Wolke mit einem Stern. Der evangelisc­he Pfarrer Tobias Praetorius fand zur Einweihung einfühlsam­e Worte: „Egal wer stirbt, es ist immer ein schwerer Abschied“, sagte er und ergänzte dann, dass es jedoch besonders schmerzhaf­t sei, wenn eine Mutter am Grab ihres Kindes stehe.

Der Stein auf dem Nersinger Friedhof solle ein Ort sein für Gebete und der Ausgangspu­nkt für die Rückkehr ins Leben der Hinterblie­benen, sagte Pfarrer Praetorius weiter, der zusammen mit dem katholisch­en Pater Geesan Ponthempil­ly und Wolfgang Greiner von der Neuapostol­ischen

Kirche den Gedenkstei­n einweihte.

Nersingens Bürgermeis­ter Erich Winkler erklärte, dass dieser Ort die Aufmerksam­keit auf die Familien, welche dieses Schicksal teilen, wecken solle. „Tod- und Fehlgeburt­en sind weit verbreitet­er als man glaubt und sind dennoch ein Tabuthema“, sagt er.

Mit diesem Gedenkstei­n sei ein symbolisch­es Zuhause geschaffen worden, erklärte der Bürgermeis­ter weiter und fügte hinzu: „Liebe wird nicht in Zeit bemessen und jedes verstorben­e Kind hinterläss­t viel Trauer und Leid.“

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Foto: Brücken Mit diesem Stein auf dem Nersinger Friedhof sollen Angehörige einen Ort für ihre Trauer haben. Steinmetzi­n Sylke Lambert erstellte das Kunstwerk.

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