Wolke aus Stein erinnert an die Sternenkinder
Schicksale Auf dem Nersinger Friedhof gibt es einen Gedenkstein für Kinder, die es nicht ins Leben schafften
Nersingen Hinter dem so romantisch klingenden Begriff „Sternenkinder“verbirgt sich tatsächlich ein tragisches Schicksal, wenn ein Kind tot zur Welt kommt oder bereits vor der Geburt verstorben ist. Mit einem Gedenkstein auf dem Nersinger Friedhof sollen nun die Angehörigen einen Ort für ihre Trauer haben.
Susanne Koch von der Nersinger Gemeindeverwaltung hat sich mit viel Herzblut für dieses Projekt engagiert und die Steinmetzin Sylke Lambert erstellte das Kunstwerk in
Form einer Wolke mit einem Stern. Der evangelische Pfarrer Tobias Praetorius fand zur Einweihung einfühlsame Worte: „Egal wer stirbt, es ist immer ein schwerer Abschied“, sagte er und ergänzte dann, dass es jedoch besonders schmerzhaft sei, wenn eine Mutter am Grab ihres Kindes stehe.
Der Stein auf dem Nersinger Friedhof solle ein Ort sein für Gebete und der Ausgangspunkt für die Rückkehr ins Leben der Hinterbliebenen, sagte Pfarrer Praetorius weiter, der zusammen mit dem katholischen Pater Geesan Ponthempilly und Wolfgang Greiner von der Neuapostolischen
Kirche den Gedenkstein einweihte.
Nersingens Bürgermeister Erich Winkler erklärte, dass dieser Ort die Aufmerksamkeit auf die Familien, welche dieses Schicksal teilen, wecken solle. „Tod- und Fehlgeburten sind weit verbreiteter als man glaubt und sind dennoch ein Tabuthema“, sagt er.
Mit diesem Gedenkstein sei ein symbolisches Zuhause geschaffen worden, erklärte der Bürgermeister weiter und fügte hinzu: „Liebe wird nicht in Zeit bemessen und jedes verstorbene Kind hinterlässt viel Trauer und Leid.“