Neu-Ulmer Zeitung

Der „Ulm‰träumer“wagt neue Abenteuer

- VON VERONIKA LINTNER

Hörspiel Die Geschichte des Jungen Fips und seines Löwen geht weiter – mit einem Basketball-star und einem EX-OB

Ulm „Ich hab auch schon die Teile drei und vier im Kopf“, verrät Gaby Fischer. In ihren Gedanken stehen die nächsten Geschichte­n offenbar schon Schlange, die vielen Abenteuer, die sie mit ihrem „Ulm-träumer“noch erleben möchte. Aber langsam, erst einmal folgt jetzt Folge zwei dieser Ulmer Hörspielre­ihe. Wieder geht es um den Jungen Fips, der sich in der Donaustadt tief in Abenteuerw­elten hineinträu­mt, und bei diesen Wagnissen auf einen löwenstark­en Begleiter vertrauen kann. Diesmal werde es aber auch etwas gruselig, verspricht Fischer. Gerade befindet sich das Hörspiel in der Produktion, im November soll es erscheinen. Der Titel: „Geheimniss­e aus dem Niemandsla­nd.“

Wenn Fischer vom Träumerpro­jekt erzählt, fällt schnell der Name Peter Laib: „Ohne ihn gäbe es den Ulm-träumer nicht.“Den Ulmer Tubisten und Komponiste­n, der bei den Blasmusik-rap-anarchos von Moop Mama mitmischt, kennt Fischer schon lange. Er klickte sich eines Tages durch Fischers Internet-blog und fand darin ihre Beiträge, die sie über die Krise der Künstler in der Pandemie schrieb. „Er wollte mich dann ermutigen“, erinnert sich Fischer. So schmiedete­n sie bald gemeinsam ihre Träumer-pläne. Eine Dreivierte­lstunde habe es gedauert – und der komplette Plot der ersten Hörspiel-folge sei in ihren Gedanken so gut wie fertig gewesen, bis zur Rollenbese­tzung.

Die Geschichte und Geschichte­n der Donaustadt – das liegt einer gebürtigen Ulmerin wie Gaby Fischer nahe. Die quirlige Frau, die seit 20 Jahren hier für ihre Stadt-themenführ­ungen bekannt ist, und auch profession­ell Hochzeits- und Trauerrede­n hält, hat ein breites Repertoire an Ulmer Einfällen. Der erste Träumer-teil sei aus ihrer Nachtwächt­ertour entstanden: Da machten sich der Junge Fips und ein Löwe auf die „Jagd nach dem Rosenkranz­dieb“. Der Junge suchte Trost und Ablenkung, ja ein Abenteuer in der Pandemieze­it – und fand sie in der Traumfanta­sie. Der zweite Teil sei von ihren Gruseltour­en inspiriert, verrät Fischer.

„Wir dachten uns: Es wäre schön, wenn wir noch andere, neue Ecken von Ulm in die Geschichte einbinden könnten.“Über den Alten Friedhof geht es, der dazu verlockt, den Geschichte­n der Menschen nachzugehe­n, die hier ihre Ruhe gefunden haben. Da wäre zum Beispiel das Grab des Johann Martin Miller, im Hörspiel soll sein Lied „Was frag’ ich viel nach Geld und Gut, wenn ich zufrieden bin“anklingen. „Wichtig war mir dabei, dass das Thema Sterben eine Rolle spielt, auf eine sensible Art“, sagt Fischer. „Die Frage ist doch immer: Wie erkläre ich es einem Kind?“

Gut 75 Minuten soll Folge zwei dauern. Dafür habe sie das Krächzen von Ulmer Krähen aufgenomme­n, Glockensch­läge aus der Stadt, Schaufelge­räusche im Wald, erzählt die Autorin. Dazu mischt sich ein Theremin – ein Instrument, das Geisterger­äusche erzeugt.

Eine schwäbisch­e Produktion aus der Region, mit musikalisc­hem Akzent: Gaby Fischer erzählt selbst, der Ulmer Lukas Weiss setzt Trompetens­ignale, und mit eleganter Klarinette begleitet Tanja Weiss die gesprochen­e Geschichte. Auch die Georgschor­knaben hat Fischer für die Fortsetzun­g gewonnen.

Paul Bittner aus Pfaffenhof­en spricht wieder den Fips, treu an seiner

 ?? Foto: Veronika Lintner ?? Der Ulm‰träumer ist ein Projekt der Ul‰ mer Kreativen Gaby Fischer und Peter Laib.
Foto: Veronika Lintner Der Ulm‰träumer ist ein Projekt der Ul‰ mer Kreativen Gaby Fischer und Peter Laib.

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