Der „Ulmträumer“wagt neue Abenteuer
Hörspiel Die Geschichte des Jungen Fips und seines Löwen geht weiter – mit einem Basketball-star und einem EX-OB
Ulm „Ich hab auch schon die Teile drei und vier im Kopf“, verrät Gaby Fischer. In ihren Gedanken stehen die nächsten Geschichten offenbar schon Schlange, die vielen Abenteuer, die sie mit ihrem „Ulm-träumer“noch erleben möchte. Aber langsam, erst einmal folgt jetzt Folge zwei dieser Ulmer Hörspielreihe. Wieder geht es um den Jungen Fips, der sich in der Donaustadt tief in Abenteuerwelten hineinträumt, und bei diesen Wagnissen auf einen löwenstarken Begleiter vertrauen kann. Diesmal werde es aber auch etwas gruselig, verspricht Fischer. Gerade befindet sich das Hörspiel in der Produktion, im November soll es erscheinen. Der Titel: „Geheimnisse aus dem Niemandsland.“
Wenn Fischer vom Träumerprojekt erzählt, fällt schnell der Name Peter Laib: „Ohne ihn gäbe es den Ulm-träumer nicht.“Den Ulmer Tubisten und Komponisten, der bei den Blasmusik-rap-anarchos von Moop Mama mitmischt, kennt Fischer schon lange. Er klickte sich eines Tages durch Fischers Internet-blog und fand darin ihre Beiträge, die sie über die Krise der Künstler in der Pandemie schrieb. „Er wollte mich dann ermutigen“, erinnert sich Fischer. So schmiedeten sie bald gemeinsam ihre Träumer-pläne. Eine Dreiviertelstunde habe es gedauert – und der komplette Plot der ersten Hörspiel-folge sei in ihren Gedanken so gut wie fertig gewesen, bis zur Rollenbesetzung.
Die Geschichte und Geschichten der Donaustadt – das liegt einer gebürtigen Ulmerin wie Gaby Fischer nahe. Die quirlige Frau, die seit 20 Jahren hier für ihre Stadt-themenführungen bekannt ist, und auch professionell Hochzeits- und Trauerreden hält, hat ein breites Repertoire an Ulmer Einfällen. Der erste Träumer-teil sei aus ihrer Nachtwächtertour entstanden: Da machten sich der Junge Fips und ein Löwe auf die „Jagd nach dem Rosenkranzdieb“. Der Junge suchte Trost und Ablenkung, ja ein Abenteuer in der Pandemiezeit – und fand sie in der Traumfantasie. Der zweite Teil sei von ihren Gruseltouren inspiriert, verrät Fischer.
„Wir dachten uns: Es wäre schön, wenn wir noch andere, neue Ecken von Ulm in die Geschichte einbinden könnten.“Über den Alten Friedhof geht es, der dazu verlockt, den Geschichten der Menschen nachzugehen, die hier ihre Ruhe gefunden haben. Da wäre zum Beispiel das Grab des Johann Martin Miller, im Hörspiel soll sein Lied „Was frag’ ich viel nach Geld und Gut, wenn ich zufrieden bin“anklingen. „Wichtig war mir dabei, dass das Thema Sterben eine Rolle spielt, auf eine sensible Art“, sagt Fischer. „Die Frage ist doch immer: Wie erkläre ich es einem Kind?“
Gut 75 Minuten soll Folge zwei dauern. Dafür habe sie das Krächzen von Ulmer Krähen aufgenommen, Glockenschläge aus der Stadt, Schaufelgeräusche im Wald, erzählt die Autorin. Dazu mischt sich ein Theremin – ein Instrument, das Geistergeräusche erzeugt.
Eine schwäbische Produktion aus der Region, mit musikalischem Akzent: Gaby Fischer erzählt selbst, der Ulmer Lukas Weiss setzt Trompetensignale, und mit eleganter Klarinette begleitet Tanja Weiss die gesprochene Geschichte. Auch die Georgschorknaben hat Fischer für die Fortsetzung gewonnen.
Paul Bittner aus Pfaffenhofen spricht wieder den Fips, treu an seiner