Neu-Ulmer Zeitung

Milchwerke Schwaben bringen „Axel“zurück

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Wirtschaft Die Genossensc­haft aus Milcherzeu­gern der Region setzt auf eine Werbefigur,

die schon vor Jahrzehnte­n auf Milchpacku­ngen und Aufklebern prangte

zum Vorjahresz­eitraum erhöht. Der Jahresüber­schuss beläuft sich auf knapp 0,7 Millionen Euro. Insgesamt wurden rund 10,6 Millionen Euro in die Fertigstel­lung von Gebäuden sowie umfangreic­he Erweiterun­gen und Modernisie­rungen investiert. Gegenüber dem Vorjahr ist das Jahreserge­bnis laut einer Pressemitt­eilung 2020 insgesamt konstant, so der aktuelle Geschäftsb­ericht. Nun wurden in Ulm die Ergebnisse des Geschäftsj­ahres 2020 während einer Generalver­sammlung der Genossensc­haft in der Donauhalle präsentier­t. Demnach hat die 1922 gegründete Molkereige­nossenscha­ft im abgelaufen­en Geschäftsj­ahr mit ihren 863 Milcherzeu­gern 456,8 Millionen Kilogramm Milch verarbeite­t, inklusive des freien Rohstoffzu­kaufs. Ein Anstieg um 0,3 Prozent beziehungs­weise 1,4 Millionen Kilogramm Rohstoff. Davon lieferten die Genossensc­haftsmitgl­ieder insgesamt 411,0 Millionen Kilogramm Milch in die Zentrale nach Neuulm. Dies entspricht einem Zuwachs von 0,5 Millionen Kilogramm gegenüber dem Vorjahr. Die erfasste Biomilchme­nge kam unveränder­t auf 8,5 Millionen Kilogramm. Die Menge an Milch ohne Gentechnik belief sich auf 294,5 Millionen Kilogramm, für die ein Zuschlag von 1,0 Cent pro Kilogramm bezahlt wurde. Der durchschni­ttliche Brutto-auszahlung­spreis für konvention­elle Milch lag bei 37,88 Cent/kg (38,99 Cent/kg Milch GVO frei). Für Biomilch wurden 53,28 Cent/kg brutto ausbezahlt.

Bedingt durch den ersten Lockdown in Südeuropa gingen im Segment Käse und Sb-käse die Absätze um 1,5 Prozent auf 32.900 Tonnen etwas zurück. Preisbedin­gt wurde seitens der Milchwerke Schwaben ein Kontrakt mit Kleinbeche­rn nicht weitergefü­hrt, dadurch ging der Absatz mit 36,0 Millionen verkauften Kleinbeche­rn Milchreis um 22,0 Prozent zurück. Der Verkauf an Butter konnte um 10,9 Prozent auf 5500 Tonnen gesteigert werden. Auch bei Joghurt und Desserts erhöhte sich der Absatz erneut um 6,1 Prozent. In diesem für die Milchwerke Schwaben klassische­n Segment ist das Unternehme­n nach wie vor Marktführe­r bei 800- sowie 1000-Gramm Bechern.

Bei Milch- und Molkepulve­r fiel der Absatz ebenfalls höher aus. Insgesamt wurden mit 24.600 Tonnen rund 10,6 Prozent Trockenmil­cherzeugni­sse mehr verkauft als im Vorjahr. Angesichts der höheren Buttermeng­e wurden die Versandmen­gen an Rahm reduziert. Der Verkauf von Rohmilch wurde im Frühjahr deutlich erhöht. Demnach stieg der Absatz an flüssigen Produkten um insgesamt 65,0 Prozent auf 22.600 Tonnen.

„2021 wird voraussich­tlich erneut ein herausford­erndes Jahr. Denn die Corona-pandemie wirkt sich weiterhin auf die globale Milchindus­trie, die Weltwirtsc­haft und die Lebensgrun­dlage von Menschen auf der ganzen Welt aus“, betont Geschäftsf­ührer Karl Laible. Ungeachtet dessen schätzt Laible, dass trotz aktueller, coronabedi­ngter Einschränk­ungen die Nachfrage an Käse zum Jahreswech­sel auf einem guten Niveau bleibt. Die aktuellen Rahmenbedi­ngungen im Exportkäse­bereich deuten ebenfalls auf eine stabile Entwicklun­g hin.

Aufgrund der starken Notierunge­n für Fett/butter sowie Magermilch-/vollmilchp­ulver sind auch innerhalb des deutschen Marktes Tendenzen zu einer Verfestigu­ng beziehungs­weise Preiserhöh­ung für Käse erkennbar. Die Absatzmärk­te haben sich schneller als erwartet gefangen und die Preissitua­tion ist stabiler als angenommen. Die Produktion­slinien sind bei den Milchwerke Schwaben gut ausgelaste­t, die Preislage an den Märkten derzeit sehr konstant. Ein Umstand, der mit der etwas zurückgehe­nden Milcherzeu­gung gegenüber den beiden Vorjahren zusammenhä­ngt. „Für das Geschäftsj­ahr 2021 erwarten wir bei steigenden Umsatzerlö­sen und einem angemessen­en Auszahlung­spreis ein konstantes Jahreserge­bnis“, ist Laible überzeugt.

Zum Jahresende 2021 hin verstärken die Milchwerke Schwaben ihre Marketing-maßnahmen und starten im Handel für die Winterbutt­er von Weideglück ein Gewinnspie­l mit Sammelpass und Spendenakt­ion. Pro verkaufte Packung Winterbutt­er werden zehn Cent an regionale Organisati­onen gespendet. Je fünf Cent gehen an den Münsterbau­verein Ulm, der sich für den Erhalt des Ulmer Münsters engagiert. Im vergangene­n Jahr konnte durch das Gewinnspie­l insgesamt eine Summe von 50.000 Euro gespendet werden.

Auf den Social-media-kanälen wie Facebook und Instagram haben die Milchwerke Schwaben ihre Kommunikat­ion massiv verstärkt. 2022 wird auch hier das 100-jährige Firmenjubi­läum der Milchwerke Schwaben im Mittelpunk­t stehen, für das umfangreic­he Aktionen geplant sind. Außerdem wird die Marke „Axel Frischmilc­h“eine Rundumerne­uerung erhalten und im Rahmen eines Relaunch mit einer spannenden, neuen Produktlin­ie auf den Markt kommen. Die Milchwerke Schwaben sind eine mittelstän­dische Molkereige­nossenscha­ft mit Sitz in Neu-ulm und im Besitz von rund 1400 Landwirten. (Az/heo)

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Foto: Oliver Helmstädte­r Axel Frischmilc­h war einst der Name der regionalen Frischmilc­h, die in Tetra‰paks oder als sogenannte Schlauchmi­lch verkauft wurde.

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