Bewusst keine Spritze
Viele Ungeimpfte sind
Impfverweigerer
Berlin Ein großer Teil der nicht geimpften erwachsenen Deutschen besteht offenbar aus hartnäckigen Impfverweigerern. Laut einer Forsa-umfrage im Auftrag des Bundesgesundheitsministeriums wollen 65 Prozent der Ungeimpften auch in den kommenden acht Wochen sich nicht gegen Corona impfen lassen. Weitere 23 Prozent sind eher ablehnend. Nur fünf Prozent der Befragten haben vor, sich in den kommenden zwei Monaten impfen zu lassen. Sieben Prozent sind noch unentschlossen. Derzeit sind 80 Prozent der Bundesbürger mindestens einmal geimpft, das Robert-koch-institut geht wegen möglicherweise mangelhafter Datenerfassung davon aus, dass die Quote fünf Prozent höher sein könnte. Da die Mehrzahl der Kinder und Jugendlichen derzeit nicht geimpft sind, beträgt die Impfquote der Gesamtbevölkerung nur knapp 70 Prozent.
Der Umfrage des Bundesgesundheitsministeriums zufolge sind zumindest unter den deutschsprachigen Erwachsenen viele Coronaskeptiker unter den Nichtgeimpften. So sind 69 Prozent von ihnen der Ansicht, Corona sei ein Vorwand für mehr staatliche Kontrolle und 80 Prozent halten die Grundrechtseingriffe für schwerwiegender als die Gefahr durch das Virus. Neun von zehn werfen den Medien vor, einseitig über Corona zu berichten. Auf die Frage, warum sie sich bisher nicht haben impfen lassen, sagen 34 Prozent, sie hielten die verfügbaren Impfstoffe für nicht ausreichend erprobt.
Der am zweithäufigsten genannte Grund ist mit 18 Prozent Angst vor Nebenwirkungen. Fast ebenso viele lehnen eine Impfung ab, weil sie einen Impfzwang ablehnen oder an der Sicherheit der Impfstoffe zweifeln. Fast alle Impfskeptiker erklären, die Impfstoffe seien nicht ausreichend getestet und der Druck auf die Bevölkerung sei zu groß. Allerdings meint nur die Hälfte, eine Corona-infektion wäre für sie ungefährlich.
Experten erklärten bereits in der Vergangenheit, dass derartige Corona-umfragen einen bedeutenden Teil der Zuwanderer in der Bevölkerung nicht erreichten, die teilweise auch aus anderen Gründen nicht geimpft sein könnten. (dpa, AZ)