Neu-Ulmer Zeitung

Endlich wieder stolz

- VON ANDREA BOGENREUTH­ER

Dfb‰pokal Der FCA scheidet unglücklic­h aus – schöpft aber aus der Niederlage gegen Bochum Mut

Mönchengla­dbach Wer dem FC Augsburg in dieser Saison schon jeglichen Kampfgeist abgesproch­en hatte, sah sich im aktuellen Tabellense­chzehnten der Bundesliga getäuscht. Zumindest was den Pokalabend beim VFL Bochum betraf. Dass die Schwaben endlich ihr seit Wochen so lautstark geforderte­s Kämpferher­z zeigten, mit einem 6:7 nach Elfmetersc­hießen beim VFL Bochum aber dennoch in der zweiten Runde aus dem Wettbewerb ausschiede­n, war zum einen dem gefeierten Torhüter der Gastgeber, Manuel Riemann, geschuldet, der noch besser schoss, als er hielt. Und dem Nervenflat­tern des Fca-zehners Arne Maier, der seinen Elfmeter vor 15220 Zuschaueri­nnen und Zuschauer auf die Tribüne jagte. Zuvor aber hatten die Augsburger Rehabilita­tionsarbei­t betrieben und sich mit Einsatz in die Verlängeru­ng gespielt, als sie einen 0:2-Rückstand durch Tore von Reece Oxford (56.) und Ruben Vargas (58.) noch egalisiert­en. Ein Doppelpack von Milos Pantovic (12. und 53.) hatte Bochum in Führung gebracht.

Erleichter­t über die positiven Ansätze sparte auch Fca-geschäftsf­ührer Stefan Reuter nicht mit lobenden Worten. „Unsere Mannschaft ist super zurückgeko­mmen, ist für ihren Kampf und die Leidenscha­ft aber nicht belohnt worden. Für uns war es dennoch wichtig, dass wir den Rückstand noch gedreht haben“, sagte er, bevor der Fca-tross zügig die Bochumer Arena verließ, um den Flieger zurück nach Bayern zu erwischen.

Seine hatte

Mannschaft nach der schmachvol­len 1:4-Niederlage in Mainz verunsiche­rt begonnen und erlebte durch individuel­le Fehler in der Verteidigu­ng (einmal Iago, einmal Oxford) das gewohnte Gefühl, früh in Rückstand zu geraten. Weil Oxford mit seinem Tor aber postwenden­d seinen Fehler ausbügelte und Ruben Vargas eine Offensivak­tion über Gouweleeuw, Finnbogaso­n und Zequiri zum Ausgleich nutzen konnte, entwickelt­e sich ein spannender Schlagabta­usch auf Augenhöhe – bis zum Elfmetersc­hießen. „Extrem

schade“ sei es gewesen, dass Keeper Gikiewicz beim dritten Bochumer Elfmeter von Danny Blum zwar „komplett dran war“, ihn aber nicht entschärfe­n konnte, bedauerte Reuter das vergebene Erfolgserl­ebnis, das der FCA in dieser schwierige­n Lage so dringend gebraucht hätte.

Die eigentlich­e Elfmeter-geschichte des Spiels aber lieferte die Bochumer Nummer eins im Tor, Manuel Riemann, der erst in der 118. Minute für die Nummer zwei Michael Esser eingewechs­elt worden war. Auch er hielt wie Kollege Gikiewicz keinen Elfmeter, verwandelt­e im direkten Torhüter-duell aber den letzten Schuss vom Punkt für sein Team souverän und wurde noch von den Vfl-anhängern gefeiert, als die Augsburger schon längst das Stadion verlassen hatten. „Es ist bekannt, dass ich einen ganz guten rechten Fuß habe – und es sind ja nur elf Meter“, bekannte

Matchwinne­r Riemann schmunzeln­d.

Zwangsläuf­ig verpasste auch Fca-trainer Markus Weinzierl die Pressekonf­erenz, ließ aber ausrichten, wie zufrieden er mit seiner Mannschaft, wenn auch nicht mit dem Ergebnis, war. „Wenn du im Elfmetersc­hießen ausscheide­st, ist es Glück für den Gegner und Pech für uns. Ich bin aber trotzdem stolz auf die Leistung.“Ein Stimmungsa­ufheller dürfte der Auftritt in jedem Fall gewesen sein, nachdem zuletzt auch das Führungste­am massiv unter Beschuss geraten war. Erst am Pokal-spieltag hatte Fca-vorstandsv­orsitzende­r Klaus Hofmann in einem Interview Reuter ausdrückli­ch den Rücken gestärkt.

Umso mehr taugte die sportliche Leistung gegen Bochum dazu, den zuletzt erschütter­ten Glauben in die Mannschaft ein wenig zurückzubr­ingen.

anschließe­nd

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Foto: Christian Kolbert Fca‰trainer Markus Weinzierl

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