Endlich wieder stolz
Dfbpokal Der FCA scheidet unglücklich aus – schöpft aber aus der Niederlage gegen Bochum Mut
Mönchengladbach Wer dem FC Augsburg in dieser Saison schon jeglichen Kampfgeist abgesprochen hatte, sah sich im aktuellen Tabellensechzehnten der Bundesliga getäuscht. Zumindest was den Pokalabend beim VFL Bochum betraf. Dass die Schwaben endlich ihr seit Wochen so lautstark gefordertes Kämpferherz zeigten, mit einem 6:7 nach Elfmeterschießen beim VFL Bochum aber dennoch in der zweiten Runde aus dem Wettbewerb ausschieden, war zum einen dem gefeierten Torhüter der Gastgeber, Manuel Riemann, geschuldet, der noch besser schoss, als er hielt. Und dem Nervenflattern des Fca-zehners Arne Maier, der seinen Elfmeter vor 15220 Zuschauerinnen und Zuschauer auf die Tribüne jagte. Zuvor aber hatten die Augsburger Rehabilitationsarbeit betrieben und sich mit Einsatz in die Verlängerung gespielt, als sie einen 0:2-Rückstand durch Tore von Reece Oxford (56.) und Ruben Vargas (58.) noch egalisierten. Ein Doppelpack von Milos Pantovic (12. und 53.) hatte Bochum in Führung gebracht.
Erleichtert über die positiven Ansätze sparte auch Fca-geschäftsführer Stefan Reuter nicht mit lobenden Worten. „Unsere Mannschaft ist super zurückgekommen, ist für ihren Kampf und die Leidenschaft aber nicht belohnt worden. Für uns war es dennoch wichtig, dass wir den Rückstand noch gedreht haben“, sagte er, bevor der Fca-tross zügig die Bochumer Arena verließ, um den Flieger zurück nach Bayern zu erwischen.
Seine hatte
Mannschaft nach der schmachvollen 1:4-Niederlage in Mainz verunsichert begonnen und erlebte durch individuelle Fehler in der Verteidigung (einmal Iago, einmal Oxford) das gewohnte Gefühl, früh in Rückstand zu geraten. Weil Oxford mit seinem Tor aber postwendend seinen Fehler ausbügelte und Ruben Vargas eine Offensivaktion über Gouweleeuw, Finnbogason und Zequiri zum Ausgleich nutzen konnte, entwickelte sich ein spannender Schlagabtausch auf Augenhöhe – bis zum Elfmeterschießen. „Extrem
schade“ sei es gewesen, dass Keeper Gikiewicz beim dritten Bochumer Elfmeter von Danny Blum zwar „komplett dran war“, ihn aber nicht entschärfen konnte, bedauerte Reuter das vergebene Erfolgserlebnis, das der FCA in dieser schwierigen Lage so dringend gebraucht hätte.
Die eigentliche Elfmeter-geschichte des Spiels aber lieferte die Bochumer Nummer eins im Tor, Manuel Riemann, der erst in der 118. Minute für die Nummer zwei Michael Esser eingewechselt worden war. Auch er hielt wie Kollege Gikiewicz keinen Elfmeter, verwandelte im direkten Torhüter-duell aber den letzten Schuss vom Punkt für sein Team souverän und wurde noch von den Vfl-anhängern gefeiert, als die Augsburger schon längst das Stadion verlassen hatten. „Es ist bekannt, dass ich einen ganz guten rechten Fuß habe – und es sind ja nur elf Meter“, bekannte
Matchwinner Riemann schmunzelnd.
Zwangsläufig verpasste auch Fca-trainer Markus Weinzierl die Pressekonferenz, ließ aber ausrichten, wie zufrieden er mit seiner Mannschaft, wenn auch nicht mit dem Ergebnis, war. „Wenn du im Elfmeterschießen ausscheidest, ist es Glück für den Gegner und Pech für uns. Ich bin aber trotzdem stolz auf die Leistung.“Ein Stimmungsaufheller dürfte der Auftritt in jedem Fall gewesen sein, nachdem zuletzt auch das Führungsteam massiv unter Beschuss geraten war. Erst am Pokal-spieltag hatte Fca-vorstandsvorsitzender Klaus Hofmann in einem Interview Reuter ausdrücklich den Rücken gestärkt.
Umso mehr taugte die sportliche Leistung gegen Bochum dazu, den zuletzt erschütterten Glauben in die Mannschaft ein wenig zurückzubringen.
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