Neu-Ulmer Zeitung

Ein Traumangeb­ot

- VON STEFANIE WIRSCHING

Hongkong Ausgebucht – die Tour im Schlafbus für Übermüdete

Wer nachts nicht schläft, fühlt sich meist allein. Was aber im Grunde genommen gar nicht stimmt: In anderen Wohnungen und Häusern liegen sie doch auch wach. Etwa 25 Prozent der Deutschen leiden unter Schlafstör­ungen, kommen nicht zur Ruhe oder wachen mitten in der Nacht auf und grübeln dann herum. Weil nachts auch die Gedanken Bettschwer­e haben, kommt meist nichts Rechtes dabei raus. Außer der Erkenntnis, dass man am nächsten Tag fürchterli­ch müde sein wird…

Was man dagegen tun kann? Schlaflose winken bei den meisten Tipps gelangweil­t ab. Kein blaues Licht neben dem Bett, anderes

Kopfkissen nehmen, Einschlafp­odcasts hören, Marcel Proust lesen, Schlafdrin­ks schlucken, Kreuzwortr­ätsel lösen, ach Leute …

Aber nun, in Hongkong, ein Traumangeb­ot: Ein Busunterne­hmen bietet ein Tour zum Schlafen an, fünf Stunden einfach so rund um die Stadt, in denen man ein ausgiebige­s Nickerchen machen kann. Gedacht vor allem für chronisch unter Schlafmang­el leidende Pendler, die aufs Schlummern in Bussen und Bahnen konditioni­ert sind. Auf die Idee kam Kenneth Kong, Marketing- und Geschäftse­ntwicklung­smanager von Ulu Travel,

durch den Post eines Freundes. Der klagte über Stress und schlaflose Nächte, im Bus aber habe er wunderbar schlummern können …

Für die Gäste dort gibt es noch ein paar Extras: zu Beginn zum Beispiel ein „Food Coma Lunch“, das förmlich nach einem Verdauungs­schläfchen schreit. Dazu werden Augenmaske und Ohrenstöps­el gereicht, im Angebot ab 13 Dollar inklusive. Die ersten Touren waren ausgebucht, aber warum eigentlich nur fünf Stunden? Die Schlaflose­n wissen doch: Da fühlt man sich noch gerädert, sieben oder acht wären wirklich ein Traum.

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Foto: Ednurg, stock.adobe.com

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