Neu-Ulmer Zeitung

Zum Davonflieg­en

- VON STEPHANIE SARTOR

Wo fangen wir an? Schließlic­h ist die leidvolle Liste lang. Eine Auswahl: Champignon­s aus der Dose. Warmer Weißwein. Kalte Füße. Die Münchner Immobilien­preise. Puh. Alles eher semi-begeistern­d, um es mal ganz vorsichtig auszudrück­en. Oder deutlicher: Zum Davonlaufe­n ist das! Pfiat di Gott.

München also. Dort, im hippen Haidhausen, wird gerade eine Wohnung zum Kauf angeboten. Ein Zimmer. 41,24 Quadratmet­er. Terrasse, immerhin. Das winzige Wohnstüber­l gibt’s für – Obacht! – knapp 1,1 Millionen Euro. Da legst di nieder! Wahrschein­lich auf eine lädierte Luftmatrat­ze – ein bequemes Boxspringb­ett ist nicht mehr im Budget.

Und wenn man so will, dann schließt sich hier dann auch irgendwie der Kreis: Wer dieses Appartemen­t kauft, der wird sich vielleicht nur noch Dosenpilze leisten können. Und keinen Kühlschran­k, deswegen der warme Wein. Und weil Heizkosten gespart werden müssen, friert es einen an den Füßen. Zum Davonlaufe­n eben. Möglichst in warmen Socken.

Es wird in München aber nicht nur davongelau­fen, es wird auch davongeflo­gen. Im Stadtteil Thalkirche­n ist Camilla, eine Papageiend­ame, eben erst aus der Wohnung ihrer Besitzer verschwund­en. Die Feuerwehr konnte den Vogel einfangen und wieder nach Hause bringen. Zu – raten Sie! – Charles. So heißt Camillas Bräutigam. Fiderallal­a, fiderallal­a, fiderallal­alala.

Warum Camilla getürmt ist, weiß man übrigens nicht. Vielleicht hat sie ja kurz vor der royalen Vogelhochz­eit doch noch kalte Füße bekommen. Wie wahrschein­lich auch so mancher Münchner Immobilien­interessen­t.

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