Zum Davonfliegen
Wo fangen wir an? Schließlich ist die leidvolle Liste lang. Eine Auswahl: Champignons aus der Dose. Warmer Weißwein. Kalte Füße. Die Münchner Immobilienpreise. Puh. Alles eher semi-begeisternd, um es mal ganz vorsichtig auszudrücken. Oder deutlicher: Zum Davonlaufen ist das! Pfiat di Gott.
München also. Dort, im hippen Haidhausen, wird gerade eine Wohnung zum Kauf angeboten. Ein Zimmer. 41,24 Quadratmeter. Terrasse, immerhin. Das winzige Wohnstüberl gibt’s für – Obacht! – knapp 1,1 Millionen Euro. Da legst di nieder! Wahrscheinlich auf eine lädierte Luftmatratze – ein bequemes Boxspringbett ist nicht mehr im Budget.
Und wenn man so will, dann schließt sich hier dann auch irgendwie der Kreis: Wer dieses Appartement kauft, der wird sich vielleicht nur noch Dosenpilze leisten können. Und keinen Kühlschrank, deswegen der warme Wein. Und weil Heizkosten gespart werden müssen, friert es einen an den Füßen. Zum Davonlaufen eben. Möglichst in warmen Socken.
Es wird in München aber nicht nur davongelaufen, es wird auch davongeflogen. Im Stadtteil Thalkirchen ist Camilla, eine Papageiendame, eben erst aus der Wohnung ihrer Besitzer verschwunden. Die Feuerwehr konnte den Vogel einfangen und wieder nach Hause bringen. Zu – raten Sie! – Charles. So heißt Camillas Bräutigam. Fiderallala, fiderallala, fiderallalalala.
Warum Camilla getürmt ist, weiß man übrigens nicht. Vielleicht hat sie ja kurz vor der royalen Vogelhochzeit doch noch kalte Füße bekommen. Wie wahrscheinlich auch so mancher Münchner Immobilieninteressent.