Neu-Ulmer Zeitung

Posse um Maibaum geht weiter

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Allgäuer Gericht sucht Sachverstä­ndigen

für Vogelkot

Altusried Führt der Maibaum einer Allgäuer Gemeinde zu übermäßig viel Vogelkot auf dem Nachbargru­ndstück? Wegen der Klage eines Anwohners gegen die Gemeinde Altusried (Landkreis Oberallgäu) beschäftig­t sich das Amtsgerich­t Kempten seit Monaten mit dieser Frage. Doch das Verfahren ist ins Stocken geraten: Das Gericht findet bisher keinen Experten, der den Fall in Altusried untersuche­n könnte.

Eigentlich hatte ein Forschungs­institut dem Kemptener Amtsgerich­t schon vor Monaten einen Fachmann für die Untersuchu­ng benannt, sagte ein Gerichtssp­recher. Dieser habe letztlich aber mitgeteilt, „dass er grundsätzl­ich keine Gutachten erstellt“. Daraufhin habe das Gericht Mitte September erneut darum gebeten, einen Sachverstä­ndigen vorzuschla­gen – bislang aber ohne Antwort des Forschungs­instituts, sagte der Gerichtssp­recher.

Eine Güteverhan­dlung im Streit um den Altusriede­r Maibaum war im Frühjahr nach Angaben des Gerichts gescheiter­t. Nach dem Willen der Gemeinde soll der rund 27 Meter hohe Maibaum ohnehin in den kommenden Jahren auf den umgestalte­ten Marktplatz umziehen. Die Aussicht darauf habe den Anwohner des aktuellen Standorts aber nicht von einer Klage abhalten können.

Der damalige Vorsitzend­e des Altusriede­r Trachtenve­reins, Franz Merk, hatte im Frühjahr betont, der Maibaum könne wohl kaum die Quelle des Vogelkots sein: „Das muss mir mal einer zeigen, dass so ein Vogel acht oder zehn Meter quer scheißt.“Dass der Streit immer noch andauere, sei ein „Schmarrn“, sagte er nun: „Das ganze Dorf lacht darüber.“

Eine Untersuchu­ng vor Ort ist nach Angaben des Amtsgerich­ts wohl frühestens im kommenden Mai möglich, wenn der Maibaum wieder steht – und sich bis dahin ein Experte dafür findet. (dpa)

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Archivfoto: Matthias Becker Der ehemalige Chef der Trachtler, Franz Merk, hat für den Streit kein Verständni­s mehr.

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