Seejockel pflegen das Brauchtum trotz Corona
Tradition Es waren fast zwei sehr schwierige Jahre, trotzdem gab es beim Pfuhler Verein auch Lichtblicke
Pfuhl Seit Jahren lenkt Dirk Rothfuchs erfolgreich das Narrenschiff der „Gesellschaft der Pfuhler Seejockel – Verein zur Pflege und Förderung schwäbischen Brauchtums“. Doch die vergangenen fast zwei Jahre waren die schwierigsten dieser Zeit. Denn auch die Gesellschaft musste der Pandemie Tribut zollen. Das erfuhren die Mitglieder während der jüngsten Jahreshauptversammlung (2020 fiel sie aus) im Historischen Museumsstadel vom wiedergewählten Vorsitzenden. Er dankte allen, die durch die Vielfalt von Aktionen während der Pandemie dafür sorgten, dass „unser Vereinsleben nicht zum Erliegen kam“.
Der Verein zählt 302 Mitglieder, darunter mehr als 100 Aktive. Zusammen mit diesen wurde denn auch das Narrenschiff über hohe Wellen gelenkt, und zwar durch originelle Ideen und großes Engagement, wie etwa durch den eigens entworfenen „Corona“-orden, damit es in der schwierigen Zeit mit „unserem geliebten Brauchtum weitergehen konnte“, lobte Dirk Rothfuchs. Natürlich sei es nicht leicht gewesen, zahlreiche Veranstaltungen
abzusagen. In seinem Rückblick auf die Saison 2019/2020 gab es dennoch Lichtblicke, wie etwa das Pfuhler Dorffest, erfolgreich geprägt vom „tollen Wetter, vielen Gästen und einem gut besuchten Seejockel-wein- und Bierstand“. Dirk Rothfuchs zufolge gibt es sicherlich noch etliche Verbesserungsmöglichkeiten, die 2022 in den Planungen berücksichtigt würden.
2019 folgte ein erfolgreiches Weinfest im Zusammenhang mit dem Stadtteiljubiläum „775 Jahre Pfuhl“und zum ersten Mal habe man zusammen mit dem Vereinsring eine Pfuhler Weinkönigin im historischen Zehentstadel gewählt. Und schließlich machte die Gesellschaft mit dem neuen Prinzenpaar Bianca I. und Rainer I. einen hervorragenden Griff.
Anfang 2020 fand noch die „bestbesuchte“Prunksitzung der vergangenen Jahre statt, zumindest, was den Kartenverkauf anbelangt, und Dirk Rothfuchs erinnerte an den kleinen Sternenmarsch zum Schützenheim am Gombigen Donnerstag, über dessen Ablauf in der kommenden Kampagne noch im Detail beraten werden müsse. Ein volles Haus bescherte dem Verein wiederum der Kinderfasching im Foyer der Seehalle. Ob er heuer stattfinden kann, wird noch entschieden.
Der gelungene Ausklang war mit einem Fischessen im Barfüßer. Danach fielen sämtliche geplanten Veranstaltungen der Corona-pandemie zum Opfer, bedauerte der Vorsitzende.
Die Berichte zeigten jedoch, die Seejockel blicken trotz Pandemie hoffnungsvoll in die Zukunft. So soll die Kampagne 2021/22 bereits am Samstag, 13. November, 9.30 Uhr, mit der traditionellen Inthronisation in der Seehalle beginnen. Der Eintritt ist frei. Einlass nur unter der 3G-regel (geimpft, genesen, getestet). Vorsitzender Dirk Rothfuchs wies noch einmal darauf hin, dass sämtliche Veranstaltungen davon abhängen, inwieweit es Corona und die politisch Verantwortlichen zulassen.