Wichtig ist auf’m Kopf
Sport Fußballer von heute sind Profis bis in die Haarspitzen
Es ist eine haarsträubende Ungerechtigkeit, wenn immer wieder behauptet wird, die meisten Fußballer seien keine geistigen Adler. Wie intellektuell kann die Antwort schon ausfallen, wenn die Frage nach einer 0:5-Klatsche lautet: Wie enttäuscht sind Sie? Eben! In Wahrheit machen sich die Spieler durchaus Gedanken über die großen Fragen des Lebens. Zum Beispiel Haare. Die Zeiten, in denen einem zotteligen Vokuhila im Panini-album selbige zu Berge stehen ließen, sind vorbei. Der Kicker von heute ist Profi bis in die Haarspitzen. Zopfgummi und Stirnband gehören in die Kabine wie Eisspray und Pausentee. Wichtig ist auf’m
Kopf. Wir erinnern uns an eigens eingeflogene Starfriseure und an den Aufschrei, als mitten im Lockdown frappierend frisch frisierte Fußballer ihre Geisterspiele absolvierten.
Sie halten das für Haarspalterei? Von wegen. Selbst das Fachmagazin 11 Freunde hat erkannt, dass das falsche Shampoo genauso spielentscheidend sein kann wie die falsche Neun. Und so fragten die Kollegen den Bundesliga-profi Lucas Höler nach dessen Erfolgsrezept. Er spielt für den SC Freiburg, der mal wieder mit kleinem Budget die Großen
ärgert. Aber Sie ahnen es schon: Darum ging es nicht (nur). Der 27-Jährige lüftete vielmehr das Geheimnis seiner blonden Haarpracht. „Ich nehme Shampoo und ein bisschen Spülung, ganz wichtig, Tipp von meiner Frau, damit die Haare nicht kaputtgehen. Das musste ich lernen.“Das Leben – ein ewiger Lernprozess. Und wir lernen: Man muss Fußballern nur die richtigen Fragen stellen. Im Sport geht es heute um einen Star, dessen Hinterkopf bei der WM 1970 legendär wurde – selbstverständlich nicht wegen der Haare.