Der Widerspenstigen Zähmung
Fußball Der FC Bayern München hat gegen Freiburg gehörig zu tun, schafft es aber,
das Überraschungsteam der Liga mit einem 2:1-Sieg im Zaum zu halten
München Der FC Bayern München hat die Kräfteverhältnisse in der Bundesliga untermauert und geht als unangefochtener Tabellenführer in die Länderspielpause. Nicht nur weil der Rekordmeister sein Spitzenspiel gegen das Überraschungsteam der Liga, den Drittplatzierten SC Freiburg, mit 2:1 (1:0) gewann, sondern weil der Sieg durch die abendliche Niederlage der Dortmunder in Leipzig noch viel wertvoller wurde. Und so sehr es Freiburgs Trainer Christian Streich bedauerte, dass der Anschlusstreffer für sein Team durch Janick Haberer ein paar Minuten zu spät erst in der Nachspielzeit gefallen war (90.+3), so sehr war sein junger Kollege Julian Nagelsmann erleichtert darüber. „Ich bin froh, dass das Gegentor so spät gefallen ist, sonst wäre es vielleicht noch einmal spannend geworden“, sagte der Bayern-coach im Anschluss an das Gipfeltreffen auf Augenhöhe.
Grundlage für die nun vier Punkte Vorsprung auf den BVB war das unermüdliche Anstürmen der Münchner gegen die Breisgauer, die damit erst ihre erste Niederlage in dieser Spielzeit verbuchten. Warum, erschloss sich schnell, denn auch die Bayern hatten von Anfang an zu tun, die temperamentvollen Gäste in Zaum zu halten. Erst nach dem 1:0 durch Leon Goretzka (30.), selbst eingeleitet im blinden Verständnis mit Vorlagengeber Thomas Müller, übernahmen die Münchner dauerhaft das Kommando, verschafften sich aber erst durch das späte zweite Tor von Robert Lewandowski (75.) mehr Luft.
Nach seiner überstandenen Corona-infektion stand Fcb-trainer Julian Nagelsmann erstmals auch in der Bundesliga wieder in der Coachingzone. Mit dem 5:2 gegen Benfica Lissabon in der Champions League war ihm schon der erfolgreiche Wiedereinstieg gelungen, gegen den SC Freiburg sollte sich das nach seinen Wünschen ähnlich fortsetzen. Wenn auch mit weniger Gegentoren, da die Defensivleistung der
in dieser Sache noch nicht so recht den Ansprüchen des Trainers genügt. Ein „zu null“wäre denn auch sein Wunsch gewesen – was seinem Team aber wieder nicht gelang.
Dafür hatte Nagelsmann den Seinen eine neue Grundordnung gegeben. Anders als im Championsleague-spiel setzte der 34-Jährige wieder auf die flexible Dreierkette um Upamecano, in der die zuletzt leicht angeschlagenen Süle und Hernandez aufliefen. Dennoch wirkte
Bayerns Verteidigungslinie nicht immer überzeugend und erlaubte sich manchen Fehler, der durchaus härter hätte bestraft werden können.
Einmal mehr unterstrichen die Freiburger, warum sie in der Tabelle mit ganz oben rangieren. Das Team von Christian Streich brachte die Bayern immer wieder in Bedrängnis. Angetrieben von Lukas Höler, dessen gute Leistung einmal mehr für kollektives Aufsehen sorgte. Sehr zum Unmut seines Traimünchner ners, der gewohnt knurrig auf sämtliche Spekulationen – sei es Richtung DFB-ELF oder Vereinswechsel – reagierte. „Vor ein paar Wochen ist Lukas in den sozialen Medien noch angegangen worden, dass man Angst haben musste, was mit dem Jungen passiert. Er hat eine sehr, sehr gute Entwicklung gemacht, weil er charakterlich ein außergewöhnlicher Mensch ist, ein Arbeiter, ein Kämpfer. Jetzt sollte man ihn in Ruhe lassen. Kümmert euch um Bayern, Dortmund und die anderen, aber lasst meine Jungs in Ruhe“, wies Streich zu neugierige Medienschaffende zurecht.
Mit dem 2:0 durch ein filigranes wie glückliches Zusammenspiel von Davies und Sané, durch das der Ball den einschiebenden Robert Lewandowski fand, wähnten sich die Bayern dann schon fast am Ziel. Doch auch in den Schlussminuten wollte sich Freiburg einfach nicht fügen. Ihre letzten Aufbäumversuche durch Grifo und Höler entschärfte Manuel Neuer mit hochklassigen wie viel gelobten Paraden (85./88.) – doch in der Nachspielzeit griff er daneben. Der eingewechselte Yannick Haberer erzielte den (zu) späten Anschlusstreffer.
Da hatte die Bayern-fankurve ihr zur Pause entrolltes Plakat zu katarischen Sponsoring-aktivitäten bereits wieder eingeholt. Es hatte Vorstandsvorsitzenden Oliver Kahn und Bayern-präsident Herbert Hainer in einer Waschküche mit blutigen Hemdchen gezeigt unter dem makabren Kommentar „Mit Geld waschen wir alles rein“. Neben dem Anschlusstreffer der einzige Misston bei diesem wichtigen Sieg für die Münchner. »Randbemerkung Bayern München Neuer – Süle, Upame cano, Lucas Hernandez (84. Nianzou) – Kimmich, Goretzka (71. Tolisso) – Coman (66. Gnabry), Th. Müller (71. Musiala), L. Sané (84. Choupomoting), Davies – Le wandowski SC Freiburg Flekken– Gulde (80. Demirovic), Lienhart, N. Schlotterbeck Kübler (80. Sildillia), M. Eggestein (73. Haberer), Höfler, Günter – Höler, Jeong (59. Schade), Grifo Tore 1:0 Goretzka (30.), 2:0 Lewandowski (75.), 2:1 Haberer (90.+3) Zuschauer 75 000 (ausverkauft)
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