Ein Familientreffen
Basketball Ulmer gewinnen in Braunschweig,
ihr Kapitän Per Günther wird dort hofiert
Braunschweig Es gibt ein paar ganz wenige Integrationsfiguren in der Basketball-bundesliga, die wohl größte von ihnen ist Per Günther. Der Kapitän von Ratiopharm Ulm spielt die 14. und letzte Saison für seine Mannschaft, Günther befindet sich also auf einer Art von Abschiedstournee durch die deutschen Hallen. In Braunschweig weiß man das noch besser als in anderen Städten, entsprechend wurde der Kapitän beim Gastspiel von Ratiopharm Ulm hofiert: Upgrade seines Hotelzimmers auf eine Suite, eine Huldigung auf der Titelseite des Hallenhefts und ein Geschenkkörbchen, überreicht vom Braunschweiger Geschäftsführer Nils Mittmann.
Zwischen Ulm und Braunschweig liegen mehr als 500 Kilometer. Trotzdem verbindet die beiden Basketball-standorte eine ganze Menge. Jesus Ramirez, der spanische Cheftrainer der Braunschweiger, war sechs Jahre lang Assistenztrainer in Ulm, sein Vorgänger Pete Strobl hatte dort denselben Job. Nils Mittmann hat lange für Ulm gespielt, der Braunschweiger David Krämer ebenfalls. Die Gegenseite: Thomas Klepeisz war vier Jahre lang in Braunschweig und dort auch Kapitän, ehe er im Sommer des vergangenen Jahres nach Ulm ging und dort zusätzlich zur österreichischen auch die deutsche Staatsbürgerschaft bekam.
Karim Jallow, sein Nachfolger als Spielführer der Niedersachsen, folgte ihm ein Jahr später. Es war also am Samstag eine Art von Familientreffen in der Volkswagen-halle und innerhalb einer Sippe geht man ebenso freundlich miteinander um, wie die Braunschweiger das mit Per Günther gemacht haben.
Zumindest außerhalb des Spielfelds. Auf dem Parkett beharkten sich die beiden Mannschaften natürlich intensiv. Den um Lichtjahre besseren Start erwischten die Ulmer, die schon im ersten Viertel mit 20 Punkten führten. Im zweiten Spielabschnitt drehte Braunschweig die Partie komplett und lag nach einem 23:0-Lauf selbst vorne.
Nach mehr als sechs Minuten ohne eigenen Punkt hatten sich die Gäste dann wieder gefangen, einen erneuten Ulmer Zwischenspurt konnten die Braunschweiger nicht mehr kontern und unterlagen am Ende deutlich mit 76:90 (14:32,23:10,18:24,21:24).
Upgrade des Hotelzimmers auf eine Suite