Erwin Müller will Grundschule retten – so geht es weiter
Hilfe Der Drogeriekönig will für die Schule Oberfahlheim spenden. Der Bürgermeister äußert sich zum weiteren Vorgehen
Nersingenoberfahlheim Einen Paukenschlag vermeldeten jüngst die Initiatoren von „Rettet die Grundschule Oberfahlheim“: Der Drogeriekönig Erwin Müller wolle sich an der Rettung der Schule beteiligen (wir berichteten). Aufgrund dieses Umstands wurde das Thema von der Tagesordnung des jüngsten Gemeinderatssitzung in Nersingen genommen. Doch wie geht es nun weiter?
Bereits im vergangenen Frühjahr hatte sich die Mehrheit der Nersinger Räte für die Schließung der Grundschule in Oberfahlheim ausgesprochen. Der Bau sei sanierungsbedürftig und die räumlichen Gegebenheiten ließen das angestrebte neue Bildungskonzept nicht zu, so die Befürworter der Schließung.
Eine Welle des Widerstands tat sich seitdem in Oberfahlheim auf. Rund 600 Bürger bekundeten ihre Sympathie für die Dorfschule mit ihrer Unterschrift. Mit einer Demonstration
und einem Protestmarsch unterstrichen die Anhänger der Schule zudem ihr Anliegen. Nicht zuletzt damit hatten die Organisatoren erreicht, dass die beschlossene Schließung wieder im Nersinger Gemeinderat hätte thematisiert werden sollen.
Doch dann schaltete sich Drogeriekönig Erwin Müller ein: Er wolle sich an der Rettung der Schule beteiligen. Grund genug für Bürgermeister Erich Winkler die Diskussion über das weitere Verfahren bezüglich der Grundschule von der Tagesordnung zu nehmen. „Jetzt kommt ein ganz neuer und wesentlicher Aspekt in das Thema, der zunächst rechtlich geprüft werden muss“, sagt Winkler auf Nachfrage unserer Redaktion.
Es müsse von Rechtsspezialisten geklärt werden, wie die Gemeinde als verantwortlicher Sachaufwandsträger mit einer Spende umgehen kann und ob am unerwarteten Geldsegen eventuell Erwartungen vom Geldgeber geknüpft würden. Mit diesen neuen Erkenntnissen sollen sich dann in naher Zukunft die Gemeinderäte ihre Meinung über die neue Situation bilden, erklärt der Bürgermeister: „Wir sehen uns jetzt als Verwaltung vor der Aufgabe, den Gemeinderäten neutrale Daten und Fakten zu liefern, nach denen sie entscheiden können.“
Aus der Steuerungsgruppe der
Bürgerinitiative hat sich derweil ein Verein gegründet, der sich aktuell für den Erhalt der Schule weiter auf die Fahne geschrieben hat. Mit Blick in die Zukunft wollen die Mitglieder weitere Aktionen in ihrem Ortsteil anstoßen, wie der stellvertretende Vorsitzende, Benjamin Rix, sagt. Er denkt dabei an Spielplätze oder andere Projekte, die die Lebensqualität in Oberfahlheim noch besser machen würde. „Man darf nicht nur schimpfen, man muss auch aktiv sein“, so Rix.
Als Verein, der vor Ort tätig ist, sei man näher an den Bürgerinnen und Bürgern dran, sagt der stellvertretende Vorsitzende. Gleichzeitig macht er aber deutlich, dass man deshalb nicht mit den anderen Ortsteilen der Großgemeinde in Konkurrenz stehen wolle. Auch wenn der Verein mit seinem Einsatz für die Grundschule aktuell im Konflikt mit der Gemeindeverwaltung steht, wollen die Verantwortlichen in Zukunft auf eine konstruktive Zusammenarbeit mit dem Rathaus setzen.