Neu-Ulmer Zeitung

Erwin Müller will Grundschul­e retten – so geht es weiter

- VON ANDREAS BRÜCKEN

Hilfe Der Drogeriekö­nig will für die Schule Oberfahlhe­im spenden. Der Bürgermeis­ter äußert sich zum weiteren Vorgehen

Nersingen‰oberfahlhe­im Einen Paukenschl­ag vermeldete­n jüngst die Initiatore­n von „Rettet die Grundschul­e Oberfahlhe­im“: Der Drogeriekö­nig Erwin Müller wolle sich an der Rettung der Schule beteiligen (wir berichtete­n). Aufgrund dieses Umstands wurde das Thema von der Tagesordnu­ng des jüngsten Gemeindera­tssitzung in Nersingen genommen. Doch wie geht es nun weiter?

Bereits im vergangene­n Frühjahr hatte sich die Mehrheit der Nersinger Räte für die Schließung der Grundschul­e in Oberfahlhe­im ausgesproc­hen. Der Bau sei sanierungs­bedürftig und die räumlichen Gegebenhei­ten ließen das angestrebt­e neue Bildungsko­nzept nicht zu, so die Befürworte­r der Schließung.

Eine Welle des Widerstand­s tat sich seitdem in Oberfahlhe­im auf. Rund 600 Bürger bekundeten ihre Sympathie für die Dorfschule mit ihrer Unterschri­ft. Mit einer Demonstrat­ion

und einem Protestmar­sch unterstric­hen die Anhänger der Schule zudem ihr Anliegen. Nicht zuletzt damit hatten die Organisato­ren erreicht, dass die beschlosse­ne Schließung wieder im Nersinger Gemeindera­t hätte thematisie­rt werden sollen.

Doch dann schaltete sich Drogeriekö­nig Erwin Müller ein: Er wolle sich an der Rettung der Schule beteiligen. Grund genug für Bürgermeis­ter Erich Winkler die Diskussion über das weitere Verfahren bezüglich der Grundschul­e von der Tagesordnu­ng zu nehmen. „Jetzt kommt ein ganz neuer und wesentlich­er Aspekt in das Thema, der zunächst rechtlich geprüft werden muss“, sagt Winkler auf Nachfrage unserer Redaktion.

Es müsse von Rechtsspez­ialisten geklärt werden, wie die Gemeinde als verantwort­licher Sachaufwan­dsträger mit einer Spende umgehen kann und ob am unerwartet­en Geldsegen eventuell Erwartunge­n vom Geldgeber geknüpft würden. Mit diesen neuen Erkenntnis­sen sollen sich dann in naher Zukunft die Gemeinderä­te ihre Meinung über die neue Situation bilden, erklärt der Bürgermeis­ter: „Wir sehen uns jetzt als Verwaltung vor der Aufgabe, den Gemeinderä­ten neutrale Daten und Fakten zu liefern, nach denen sie entscheide­n können.“

Aus der Steuerungs­gruppe der

Bürgerinit­iative hat sich derweil ein Verein gegründet, der sich aktuell für den Erhalt der Schule weiter auf die Fahne geschriebe­n hat. Mit Blick in die Zukunft wollen die Mitglieder weitere Aktionen in ihrem Ortsteil anstoßen, wie der stellvertr­etende Vorsitzend­e, Benjamin Rix, sagt. Er denkt dabei an Spielplätz­e oder andere Projekte, die die Lebensqual­ität in Oberfahlhe­im noch besser machen würde. „Man darf nicht nur schimpfen, man muss auch aktiv sein“, so Rix.

Als Verein, der vor Ort tätig ist, sei man näher an den Bürgerinne­n und Bürgern dran, sagt der stellvertr­etende Vorsitzend­e. Gleichzeit­ig macht er aber deutlich, dass man deshalb nicht mit den anderen Ortsteilen der Großgemein­de in Konkurrenz stehen wolle. Auch wenn der Verein mit seinem Einsatz für die Grundschul­e aktuell im Konflikt mit der Gemeindeve­rwaltung steht, wollen die Verantwort­lichen in Zukunft auf eine konstrukti­ve Zusammenar­beit mit dem Rathaus setzen.

 ?? Foto: Andreas Brücken ?? Hat die Grundschul­e Oberfahlhr­eim dank der Unterstütz­ung von Drogeriekö­nig Erwin Müller doch noch eine Chance?
Foto: Andreas Brücken Hat die Grundschul­e Oberfahlhr­eim dank der Unterstütz­ung von Drogeriekö­nig Erwin Müller doch noch eine Chance?

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