Neu-Ulmer Zeitung

Aktienbank: Gab es keine Chance mehr?

- VON MICHAEL KERLER

Muttergese­llschaft LVM äußert sich

Augsburg Gab es wirklich keine Lösung, um der Augsburger Aktienbank eine Zukunft zu geben? Nachdem bestätigt ist, dass diese Ende 2022 schließt, äußert sich auch die Eigentümer­in – die Lvm-versicheru­ngsgruppe in Münster. Aus Sicht der LVM führte an der Einstellun­g des Geschäfts kein Weg vorbei: „Es war die strategisc­he Entscheidu­ng der LVM, sich vom Bankgeschä­ft zu trennen“, sagt Rainer Wilmink, Aab-aufsichtsr­atsvorsitz­ender und Vorstandsm­itglied der Versicheru­ngsgruppe. Zwar habe man aktiv nach einem Käufer für die Gesamtbank gesucht, allerdings keinen gefunden. Es gab allerdings Interesse an Teilbereic­hen.

Bei der LVM sieht man es durchaus als Erfolg an, dass dadurch eine sehr große Zahl der Beschäftig­ten eine Perspektiv­e bekommen hat. Die anhaltend niedrigen Zinsen in der Corona-krise hätten die Suche nach einem Käufer für das verblieben­e Geschäft mit Giro- und Tagesgeldk­onten allerdings deutlich erschwert. Im Aufsichtsr­at ist am Ende beschlosse­n worden, dass es wirtschaft­lich nicht vertretbar sei, die Rest-bank fortzuführ­en, erklärt Wilmink. Davor seien lange andere Optionen abgewogen worden. „Wir haben uns die Entscheidu­ng nicht leicht gemacht und sind uns der Wirkung auf die Mitarbeite­r bewusst“, sagt er. Rund 130 Beschäftig­te verlieren ihren Arbeitspla­tz.

Die LVM sichert zu, die Suche nach einem fairen Sozialplan zu unterstütz­en: „Wir bedauern, dass es nicht für jeden der Mitarbeite­r gelungen ist, eine Nachfolgem­öglichkeit zu finden“, so Wilmink. „Deshalb würden wir es begrüßen, wenn eine faire und angemessen­e Lösung für einen Sozialplan mit der Mitarbeite­rvertretun­g gefunden wird.“

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