Neu-Ulmer Zeitung

Was bedeutet Corona für die Schneeköni­gin?

- VON DAGMAR HUB

Theater Ulm setzt

Regeln zum Infektions­schutz um

Ulm Hans Christian Andersens Märchenkla­ssiker „Die Schneeköni­gin“hat am 16. November am Theater Ulm Premiere. Die Inzidenzen in Ulm und Neu-ulm steigen derzeit schnell an, gerade unter Kindern sind die Infektions­zahlen hoch. Welchen Einfluss wird Corona auf die Premiere und die Aufführung­en von Alexander Flaches Inszenieru­ng haben?

Angela Weißhardt, Verwaltung­sdirektori­n und Hygiene-chefin des Theaters Ulm, ist gestresst – und mit den geltenden Regeln nicht wirklich glücklich. „Die Schneeköni­gin“hat eine Altersempf­ehlung von ab fünf Jahren, was bedeutet, dass die Aufführung­en von Schulen und Kindergärt­en besucht werden. Das aktuell geltende Regelwerk bedeutet, dass die jungen Zuschauer und Zuschaueri­nnen im Großen Haus, das voll ausgelaste­t werden darf, ab der ersten Klasse durch die zweimal wöchentlic­h an Schulen stattfinde­nden Reihentest­ungen von der Vorlage eines negativen Pcrtests ausgenomme­n sind und als getestet gelten, durch ihren Schüleraus­weis. Maskenpfli­cht gilt für sie sowieso wie für Erwachsene während der Vorstellun­g. Ein gleichaltr­iges Kind aber, das noch im Kindergart­en ist, obliegt solchen Tests und der Maskenpfli­cht nicht – eine bizarre Situation.

Zwar hofft das Theater, so Pressespre­cherin Sandra Schumacher, dass auch die Kinder Maske tragen, die noch nicht in die Schule gehen – aber man könne nur darum bitten. „Ich muss die Regeln umsetzen, die jeweils gültig sind“, erklärt Angela Weißhardt. „Ich darf nicht mehr verlangen, als die Verordnung es tut, ich darf nicht eigene Regeln festlegen.“Wobei einer ihrer derzeitige­n Stressfakt­oren auch darin liegt, „dass die Halbwertze­it der Verordnung­en recht kurz ist“, wie sie sagt. Sie vermute, sagt die Verwaltung­sdirektori­n, dass die Regelung so eingeführt wurde, weil man schulpflic­htige Kinder als einsichtsf­ähig in die Maskenpfli­cht einschätzt. „Und ich möchte die Regeln auch nicht machen müssen“, sagt sie.

Das Theater achtet darauf, dass Klassen verschiede­ner Schulen räumlich möglichst getrennt sind. „Aber wir sind natürlich auf die Mithilfe der Lehrerinne­n und Lehrer angewiesen, dass sich die Kinder dann auch dorthin setzen, wo es vorgesehen ist.“Einen großen Ungewisshe­itsfaktor fürs Weihnachts­märchen sieht Angela Weißhardt auch in der Frage, ob die Buchungen angesichts der hohen Inzidenzen bleiben wie sie sind, oder ob Karten zurückgege­ben werden. „Aber meine Glaskugel ist in der Werkstatt“, versucht sie der Situation mit Witz zu begegnen.

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Foto: Marc Lontzek Weihnachts­märchen am Theater Ulm: Neele Schmidt und Jan Walter spielen mit, in der „Schneeköni­gin“von Hans Christian Andersen.

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