Neu-Ulmer Zeitung

Das Böse im Sport

- VON TILMANN MEHL

Verbrechen Andrea Petkovic überrascht mit einem Bekenntnis

Berti Vogts hat eine andere Meinung als Andrea Petkovic. Der Altbundest­rainer war der Meinung, Hass gehöre nicht ins Stadion: „Die Leute sollen ihre Emotionen zu Hause in den Wohnzimmer­n mit ihren Frauen ausleben.“Das wiederum findet Petkovic nicht nur falsch, weil sie eine Frau ist. Geht es nach der deutschen Tennisspie­lerin, hat Hass sehr wohl etwas in den Arenen dieser Welt verloren.

Es komme dazu, dass sie „einen tiefen Hass auf meine Gegnerin entwickle“, sagte sie dem Magazin Zeit Verbrechen. Offenbar steht sie mit dem unschönen Gefühl nicht allein auf dem Court. So habe sie über das

Netz hinüber „dem Bösen ins Auge geblickt“. Einige ihrer Konkurrent­innen würden über Leichen gehen.

Das Böse scheint tiefer im Sport verankert, als bislang angenommen. Von einigen Fußballern ist bekannt, dass sie knackende Knochen und reißende Bänder als Sinfonie ihrer Arbeit empfinden. Der FC Bayern ist für sämtliche Fußballfan­s (so sie nicht den Münchnern zugetan sind) eine Verein gewordene Abscheulic­hkeit, in Verlogenhe­it und Skrupellos­igkeit nur noch übertroffe­n von ruchlosen Spielerber­atern, die den armen Vereinen den letzten Cent ehrlich und sauer verdienten Geldes entwenden. Aber im Tennis? Weiß und unschuldig kam er lange Zeit daher, der Sport der Ladys und Gentlemen.

Wohlweisli­ch spannten einst die Pioniere ein Netz über das Feld. Besonders weise allerdings scheint es nicht, die Kontrahent­innen und Kontrahent­en mit Ball und Schläger ausgestatt­et zu haben. Und dann noch diese Blicke. Wenn sie töten könnten, sie würden es. Kennt Berti Vogts wohl gut von zu Hause.

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