Neu-Ulmer Zeitung

Mädchen vom Flughafen wurde erstochen

- VON ANDREAS BERGER

Gewalt Nach dem Fund der Leiche einer 16-Jährigen stellt die Polizei bei einem der Verdächtig­en zwei Messer sicher

Memmingerb­erg Ist das 16 Jahre alte Mädchen, das am Montagvorm­ittag tot in der Nähe des Flughafens in Memmingerb­erg (Landkreis Unterallgä­u) gefunden wurde, heimtückis­ch ermordet worden? Diesem Verdacht gehen jedenfalls Polizei und Staatsanwa­ltschaft nach und machten am Dienstag das Ergebnis der Obduktion der Leiche öffentlich. Demnach wurde die Jugendlich­e aus dem Raum Memmingen mit mehreren Stichen in den Oberkörper getötet. Das habe die rechtsmedi­zinische Untersuchu­ng am Universitä­tsklinikum Ulm ergeben. Die Eltern des Mädchens hatten die Polizei

am Montagmorg­en darüber informiert, dass ihre Tochter seit Sonntagabe­nd nicht mehr zu erreichen sei. Die Ermittler gehen derzeit davon aus, dass die 16-Jährige zu diesem Zeitpunkt bereits tot war.

Tatverdäch­tig sind ein 25 Jahre alter Mann sowie ein 15 Jahre altes Mädchen, die das Opfer gekannt haben sollen. Sie wurden am Dienstag in verschiede­ne bayerische Justizvoll­zugsanstal­ten gebracht, nachdem eine Ermittlung­srichterin am Amtsgerich­t Memmingen gegen die beiden Haftbefehl wegen des dringenden Tatverdach­ts des Mordes aus Heimtücke erlassen hatte.

Bei dem 25 Jahre alten Verdächtig­en seien nach Angaben der Polizei zwei Messer sichergest­ellt worden, die als Tatwerkzeu­g infrage kommen könnten. Spurentech­nische

Gutachten seien in Auftrag gegeben und auch Blutproben entnommen worden. Der Mann sei der Polizei bereits vorher bekannt gewesen – warum, wollten die Ermittlung­sbehörden nicht sagen. Das Verfahren in dieser Sache laufe noch, habe aber nichts mit Gewaltdeli­kten zu tun. Aus ermittlung­staktische­n Gründen und aus Rücksicht auf die Angehörige­n der Getöteten geben Polizei und Staatsanwa­ltschaft derzeit auch keine weiteren Details zu Tathergang und Motiv bekannt.

Zur Aufklärung des Falls wurde bei der Memminger Kriminalpo­lizei die Ermittlung­sgruppe „Shelter“– zu deutsch Schutzraum – eingericht­et. Der Fundort der Leiche liegt in der Nähe ehemaliger Luftschutz­bunker und Hangars direkt am Flughafen in Memmingerb­erg.

„Eine sehr tragische Geschichte, wir sind alle sehr bedrückt“, sagte Alwin Lichtenste­iger, Bürgermeis­ter von Memmingerb­erg, am Dienstag. Das Gelände, auf dem die tote Jugendlich­e von der Polizei entdeckt worden ist, sei kein typischer Treffpunkt junger Menschen, erklärte Lichtenste­iger. Er gehe dort oft mit seinem Hund spazieren. Ab und zu seien dort zwar schon junge Leute zu sehen, dieser Bereich sei ja auch durch das Ikarus-festival bekannt, das Elektro-musik-festival. Aber es sei kein Hotspot, kein Treffpunkt irgendeine­r Szene.

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Foto: Lisa Willert, dpa In der Nähe des Allgäu Airports wurde am Montag die Leiche des Mädchens ent‰ deckt.

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