Behörden töten Haustiere
Fälle in China empören Tierliebhaber weltweit
Peking In China hat die Tötung eines Hundes, dessen Besitzerin wegen der Corona-pandemie in eine Quarantäne-einrichtung geschickt wurde, für öffentliche Empörung gesorgt. Wie die Hongkonger Zeitung South China Morning Post berichtete, war die Tierhalterin in der ostchinesischen Stadt Shangrao zusammen mit anderen Bewohnerinnen und Bewohnern ihres Wohnblocks in einem örtlichen Hotel unter Quarantäne gestellt worden.
Den Isolierten war es nicht gestattet, Haustiere mitzunehmen. Später habe die Frau über Bilder ihrer Überwachungskamera mit ansehen müssen, wie Arbeiter in ihre Wohnung kamen und den Corgi mithilfe einer Eisenstange töteten. Nachdem das Video des Vorfalls in sozialen Medien einen Aufschrei der Empörung ausgelöst hatte, entschuldigten sich die Behörden bei der Frau. Die Arbeiter seien gerügt und versetzt worden.
Es handelte sich aber nicht um den ersten Vorfall dieser Art. So beklagte laut lokalen Medien bereits vor einigen Wochen eine Frau in der südwestchinesischen Stadt Chengdu, dass ihre drei Katzen von Behörden getötet worden seien, nachdem sie in Quarantäne musste. Im September berichtete eine Frau im Nordosten Chinas, dass ihre Katzen ebenfalls getötet worden seien, nachdem die Tiere selbst positiv auf das Virus getestet worden waren.
Der jüngste Vorfall zog auch die Aufmerksamkeit des Staatsenders CCTV auf sich. In einem Bericht wurden lokale Regierungen dazu aufgefordert, verantwortungsvoller für die Haustiere von Menschen zu sorgen, die Zeit in Quarantäne verbringen müssen. Wie eine Gesellschaft mit Tieren umgehe, zeige, wie zivilisiert sie sei.
Die chinesische Regierung verfolgte zuletzt eine sehr strikte „Null-covid“-strategie. Oft verhängen die Behörden bereits Ausgangssperren oder schicken viele Menschen in Quarantäne, wenn es nur einzelne Fälle der Krankheit in einer Stadt gibt. (dpa)