Warum beim FC Birumut Ulm geimpft wird
Pandemie Der Fußballverein ruft zusammen mit türkischstämmigen Ärzten zur Immunisierung auf
Ulm Erkranken Menschen mit Migrationshintergrund besonders häufig an Corona? Müssen viele von ihnen intensivmedizinisch behandelt werden? Verlässliche Zahlen aus der Region gibt es nicht, weil die soziale Herkunft der Patienten in Krankenhäusern nicht erfasst wird. Anil Aslaner bestätigt aber, dass es schwer ist, Menschen mit Migrationshintergrund vom Nutzen einer Schutzimpfung gegen Covid-19 zu überzeugen.
Es gehe, meint der Ulmer, vor allem um Sprachbarrieren, Verständnisfragen und Falschinformationen. „Umso wichtiger ist es, dass man viele Menschen dort erreicht, wo sie unter sich sind“, sagt Aslaner. Er ist Fußball-abteilungsleiter des FC Birumut Ulm. Einem Verein, den es in der Stadt schon seit über 30 Jahren gibt. Für ihn und seine Mitstreiter war daher schnell klar: Der FC Birumut unterstützt am kommenden Wochenende eine Impfaktion von
Med-türk, einem losen Zusammenschluss von türkischstämmigen Ärzten und Medizinern aus der Region. Am Samstag, 20. November, von 10 bis 18 Uhr kann sich jeder im Fc-vereinsheim im Grimmelfinger Weg 52 impfen lassen. „Kostenlos und ohne Termin. Man muss lediglich die Versichertenkarte und, falls vorhanden, einen Impfpass mitbringen“, sagt Aslaner. Und weiter erklärt er: „Es ist alles möglich: Erst-, Zweit- und Booster-impfungen.“
Man wolle als Verein mit diesem niederschwelligen Angebot auch ein Zeichen setzen, dass Corona-impfungen auch in anderen Kulturkreisen als wichtige Maßnahme im Kampf gegen die Pandemie und speziell zur Eindämmung der vierten Infektionswelle angesehen werden. Ein zweiter Termin ist am Sonntag, 21. November, von 10 bis 16 Uhr in den Ditib-räumen in der Herrlinger Straße 68 geplant.
Aslaner hofft, dass sich möglichst viele Menschen für eine Impfung entscheiden. Die Fußballer selbst wollen mit gutem Beispiel vorangehen. Alle hoffen, dass die Saison in der Kreisliga-a auch zu Ende gespielt wird. „Wir sind ja bald in der Winterpause. Wir rechnen aber auch damit, dass es kurzfristig noch schärfere Maßnahmen geben könnte“, sagt der Abteilungsleiter. Für die Heimspiele seines Klubs hat er zusammen mit dem Vereinsvorstand ein umfassendes Hygienekonzept erstellt. Daran halten sich auch alle. Denn letztlich sind sie beim FC Birumut froh darüber, „dass nach dem Lockdown wieder zusammen Sport gemacht werden darf und auch der gesellige Teil wieder dazugehört“.