Klimaschutz im Namen des Herrn
Der Klimaschutz ist ja in aller Munde und wird dementsprechend überall beworben. Unternehmen, Flughäfen, ja sogar ganze Länder wollen und sollen künftig klimaneutral werden. Auch die Kirchen verkünden schon die frohe Botschaft der (angestrebten) ausgeglichenen Co2-bilanz. Nun ist das selbstverständlich gut zu heißen, muss doch jedes Schäfchen seinen Beitrag leisten, damit sich unser Planet nicht eines Tages in die Hölle verwandelt. Doch genau da meldet sich nun die Deutsche Umwelthilfe zu Wort und offenbart, dass auch im Namen des Herrn noch ziemlich viel gesündigt wird, wenn es um den Klimaschutz geht.
Eine Umfrage ergab demnach, dass ausgerechnet die deutschen Kirchenoberhäupter mit ihren Dienstwagen noch mächtig CO2 gen Himmel schicken. Mehrheitlich sahen sie deshalb von der Umwelthilfe die Rote Karte – darunter auch der Augsburger Bischof Bertram Meier, der mit seinem BMW 530e xdrive im hinteren Mittelfeld der kirchlichen Umweltsünder landete. Zwar ist sein Dienstwagen eine Mischung aus Benziner und Stromer, doch ist genau diese Ökumene unter den Antrieben laut Umwelthilfe ein großes Problem, weil Plug-in-hybride „lediglich auf dem Papier klimafreundlich“seien. Die Umwelthilfe wirft den Würdenträgern vor, die Dringlichkeit für mehr Klimaschutz „noch immer nicht verstanden“zu haben, und rät ihnen zum Aus- und Umsteigen.
Nun wäre es tatsächlich ein schönes Symbol, wenn die Bischöfe beim selbst beworbenen Klimaschutz vorbildlich vorneweg fahren würden. Klar ist aber auch, dass es unterm Strich nicht auf das Auto der Hirten ankommen wird, wenn all ihre Schäfchen weitermachen wie bisher.