Neu-Ulmer Zeitung

Im Notfall nicht erreichbar

- VON DAVID HOLZAPFEL

Polizei Wer am Mittwochmo­rgen die Notrufnumm­er 110 wählte, hatte in mehreren Regionen

Bayerns ein Problem. Grund waren technische Störungen – nicht zum ersten Mal

Augsburg Braucht ein Mensch schnelle Hilfe, ist die Polizei zur Stelle – eigentlich. Wer am Mittwochmo­rgen die Notrufnumm­er 110 wählte, konnte die Polizei in mehreren Regionen Bayerns teilweise nicht erreichen. Manchmal sei keine Verbindung zustande gekommen, andere Anrufe seien unvermitte­lt abgebroche­n worden oder der Anrufer sei nicht zu hören gewesen. Das bestätigt das bayerische Innenminis­terium auf Nachfrage unserer Redaktion. Es ist nicht der erste Vorfall dieser Art.

Betroffen war neben dem Polizeiprä­sidium Schwaben Nord in Augsburg auch das Präsidium Schwaben Süd-west in Kempten sowie die Einsatzzen­trale des Polizeiprä­sidiums Niederbaye­rn mit Sitz in Straubing. Schwierigk­eiten mit dem Notruf

110 gab es dem Innenminis­terium zufolge auch in Unterfrank­en und Oberbayern.

Laut Ministeriu­m handelte es sich dabei um technische Störungen. In Bayern ist die Firma Vodafone Vertragspa­rtner der Polizei bei der Notrufnumm­er 110. Auf Anfrage schreibt das Unternehme­n, „unerwartet­e Ip-probleme infolge eines geplanten, nächtliche­n Hardwareau­stausches im Vodafone-netz“seien der Grund für die Ausfälle gewesen. Aus dem Vodafone-netz habe man die 110 ohne Probleme anrufen können. „Aus den anderen Netzen hat das in den etwa drei Stunden aber nicht zuverlässi­g funktionie­rt.“

Die unterschie­dlichen Störungen sollen von 4.22 Uhr bis 7.54 Uhr gedauert haben, teilte Vodafone mit. Die ersten Polizeiprä­sidien gaben hingegen erst gegen 10 Uhr Entwarnung.

Das Innenminis­terium reagierte auf Nachfrage verstimmt auf den Vorfall. „Die Bayerische Polizei nimmt den Vorgang sehr ernst und zum Anlass, alle Provider auf ihre Verpflicht­ungen hinzuweise­n und für eine umgehende und dauerhafte

Beseitigun­g von derlei Störungen zu sorgen“, sagte ein Sprecher.

Sollte die Rufnummer künftig einmal nicht erreichbar sein, empfiehlt das Ministeriu­m, die Einsatzkrä­fte bei Notfällen über die Notrufnumm­er 112 zu verständig­en. Von den integriert­en Leitstelle­n könnten die Notrufe an die Polizei weitergele­itet werden.

Erst vor wenigen Tagen, am 11. November, waren schon einmal in mehreren Bundesländ­ern die Notrufnumm­ern 110 und 112 zeitweise ausgefalle­n. In Bayern war damals nur die 112 betroffen. Die zuständige Firma Telekom nannte als Ursache einen technische­n Fehler. Davor waren am 29. September überregion­al die Notrufnumm­ern in Deutschlan­d ausgefalle­n, ebenfalls wegen technische­r Störungen. Auch zuvor kam es immer wieder zu Ausfällen von Notrufnumm­ern. (mit dpa)

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Symbolfoto: dpa In Bayern gab es am Mittwoch Probleme mit dem Polizei‰notruf.

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