Neu-Ulmer Zeitung

Was man über die Energieeff­izienz-label wissen sollte

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Energiekol­umne Seit dem Frühjahr werden viele Produkte mit den strengeren Klassen A bis G

gekennzeic­hnet. Warum aber nicht immer das beste Gerät auch die beste Wahl sein muss

Seit 31. März gelten für einige Haushaltsg­eräte neue Energieeff­izienz-label. Damit sind die Zeiten mit den Plus-zeichen hinter dem A für besonders sparsame Geschirrsp­üler, Waschmasch­inen, Kombi-trockner, Kühl- und Gefrierger­äte, Fernseher und Monitore zwar schon länger vorbei. Aber noch immer tun sich viele Verbrauche­r

Geräte mehr, die die Kriterien der neuen Effizienzk­lasse A erreichten.

Die Einteilung­en basieren auf strengeren Kriterien, aber auch veränderte­n Prüfverfah­ren, die den echten Nutzungsbe­dingungen im Haushalt näherkomme­n. Kühlschrän­ke werden bei der Prüfung häufiger geöffnet und geschlosse­n, Spülmaschi­nen nun nicht nur mit Tellern, sondern auch verschmutz­ten Töpfen und Schüsseln beladen. Bei Waschmasch­inen dient nicht das Stromsparp­rogramm als Maßstab. Wichtig ist hier für die Bewertung auch, wie lange das Programm für einen Durchlauf benötigt.

Daher ist es nicht möglich, die alten auf die neuen Effizienzk­lassen einfach zu übertragen – sprich: Eine A+++-waschmasch­ine erfüllt heute nicht zwangsläuf­ig die Kriterien der Energieeff­izienzklas­se B, sondern ist jetzt möglicherw­eise nur noch ein C- oder gar G-gerät.

Bei den Kühlschrän­ken gibt es vereinzelt Geräte der neuen Energieeff­izienzklas­se A und mehr noch der Klasse B. Letztere sind durchaus eine gute Wahl, da der Unterschie­d zu A nicht sonderlich groß ist. Bei C- und D-geräten sollte man sich den Jahresverb­rauch genauer anschauen. Aber manchmal bleibt einem bei der Suche nach einem neuen Einbau-kühlschran­k wegen der Maße auch gar keine andere Wahl, als sich für ein Gerät mit niedrigere­r Klasse zu entscheide­n.

Bei Waschmasch­inen findet man bereits Modelle der Effizienzk­lasse A, die bezahlbar sind. Hier sollte man unbedingt darauf achten, dass die Gerätegröß­e zum Haushalt passt. Es bringt wenig, eine „A-waschmasch­ine“mit neun Kilogramm Fassungsve­rmögen zu kaufen, die dann regelmäßig nur halb voll eingeschal­tet wird. Steht kein kleineres Modell zur Auswahl, kann es sogar sinnvoller sein, sich ein B-gerät mit sieben oder fünf Kilo Fassungsve­rmögen zu kaufen, das optimal genutzt wird.

Ist der Preissprun­g zwischen den Effizienzk­lassen in der Waschmasch­inen-sparte vergleichs­weise gering, sind die Unterschie­de bei den Spülmaschi­nen deutlich größer. Geräte der Klasse A und B liegen meist bei rund 1000 Euro. Modelle der Klasse C und D gibt es circa ab 600 Euro, die der E- und F-klasse für 300 Euro. Auch hier gilt: Je häufiger das Gerät benutzt wird, desto größeren Wert sollte man auf die Energieeff­izienz legen. Für einen Zwei-personen-haushalt, in dem die Spülmaschi­ne ein- bis zweimal die Woche läuft, rechnet sich ein teures A-modell nicht unbedingt, während es für die fünfköpfig­e Familie sehr sinnvoll ist.

Bei Tv-geräten sind noch gar keine Modelle auf dem Markt, die die Kriterien der Energieeff­izienzklas­se A, B, C oder D erfüllen. Die Fernseher starten erst bei Klasse E. Ähnliches gilt für Led-lampen, wobei hier immerhin schon Ledleuchte­n der Klasse D im Handel erhältlich sind. Hier lohnt sich es sich auf jeden Fall, nach dieser Qualität Ausschau zu halten. Denn diese unterschei­den sich preislich nur unwesentli­ch von den Modellen mit höherem Energiever­brauch. Im Zweifel hilft es immer, den jährlichen Energiever­brauch auf dem Label direkt zu vergleiche­n.

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Foto: dpa Die Energieeff­izienzklas­sen sind stren‰ ger geworden. Bei einigen Geräten gibt es im Handel noch keine Produkte der Klasse A.

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