Neu-Ulmer Zeitung

So läuft die Schule in den USA

- VON INSA SANDERS

Gelbe Schulbusse, dekorierte Schließfäc­her – so etwas sehen wir häufig in amerikanis­chen Filmen. Aber wie ist es, in den USA zur Schule zu gehen? Addison erzählt es hier

Addison ist gerade elf Jahre alt geworden. Sie geht in die fünfte Klasse und ist in Pennsylvan­ia zu Hause. Das ist ein Bundesstaa­t im Osten der Vereinigte­n Staaten von Amerika. Ihr Alltag in der Schule in den USA verläuft etwas anders als in Deutschlan­d. Hier bekommst du einen Eindruck.

● Der Schulweg Wahrschein­lich kann Addison morgens etwas länger schlafen als du. Ihre erste Stunde beginnt um 8.40 Uhr. „Ich fahre zusammen mit meinen Freunden aus der Nachbarsch­aft mit dem Bus zur Schule“, sagt Addison. Die gelben Schulbusse in den USA kann man gut erkennen. Sie holen die Kinder zu Hause ab und bringen sie nach Schulschlu­ss wieder zurück.

● Schließfäc­her Addison muss nicht jeden Tag alle Schulbüche­r in einem Rucksack mitschlepp­en. Wie viele Schulkinde­r hat sie in ihrer Schule ein Schließfac­h. „Ich bewahre meine Bücher darin auf, bis ich sie brauche“, sagt sie. Die Innenseite der Tür hat sie mit ein paar Hundemagne­ten dekoriert.

● Eid zur Treue Jeden Morgen vor dem Unterricht schwören Kinder an amerikanis­chen Schulen den Pledge of Allegiance (gesprochen: plädsch of aliedschen­s). „Wir stehen auf und legen unsere rechte Hand auf unser Herz und die linke hinter unseren Rücken. Wir blicken auf die Flagge im Klassenzim­mer und sagen den Schwur zusammen“, erzählt Addison. Im Schwur geht es um Treue gegenüber dem Land USA und der Flagge. Die hängt in jedem Klassenzim­mer.

● Das Klassenzim­mer Anders als bei uns haben in den USA nicht die Schülerinn­en und Schüler ein eigenes Klassenzim­mer, sondern die Lehrerinne­n und Lehrer. „Die Lehrer bleiben in ihren Klassenräu­men und wir

kommen zu ihnen“, erklärt Addison.

● Das Mittagesse­n In den USA ist es üblich, dass alle Schulkinde­r in der Schule ihr Mittagesse­n bekommen. Dafür gehen sie in die Schul-mensa. „Wir haben eine halbe Stunde Mittagspau­se“, sagt Addison. „Wir sitzen mit Freunden zusammen, essen und unterhalte­n uns.“Zwischen den Unterricht­sstunden gibt es nur kurze Pausen.

● Freizeit Nach dem Unterricht bleiben viele Kinder bis zum späten Nachmittag an der Schule. Es gibt zahlreiche Aktivitäte­n, an denen sie teilnehmen können, zum Beispiel Sport oder Theater. Addison hat an drei Nachmittag­en in der Woche irischen Tanz. An den anderen beiden Tagen macht sie bei einem Lauf-programm für Mädchen mit.

● Noten Die Zensuren bestehen aus Buchstaben. Es würde also heißen: A ist die beste Note. Dann geht es alphabetis­ch weiter. Mit einem F ist man durchgefal­len. Plus und Minus gibt es auch bei den Zensuren. Zeugnisse bekommen die Schulkinde­r in den USA auch regelmäßig. Mindestens zweimal im Jahr werden sie so über ihre Leistungen informiert. An manchen Schulen passiert das sogar häufiger.

● Ferien Zwischen den Schuljahre­n haben Schülerinn­en und Schüler aus den USA übrigens fast drei Monate Schulferie­n. Dafür haben sie während des Schuljahre­s nicht so oft Ferien wie Schulkinde­r in Deutschlan­d. ● Schul‰stolz Auch Sportmanns­chaften gehören in den USA zu den Schulen. Sie treten gegen Teams aus anderen Schulen an. Um zu zeigen, zu welcher Schule man gehört, tragen manche Kinder T-shirts und Pullover mit dem Namen der Schule oder dem Maskottche­n drauf. „Unser Maskottche­n ist der Adler und die Farben unserer Schule sind Blau und Weiß“, erzählt Addison. (dpa)

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Foto: dpa Addison fährt jeden Tag mit einem gelben Schulbus.

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