Neu-Ulmer Zeitung

Kapazitäte­n der Stiftungsk­linik sind noch eingeschrä­nkt

- VON RONALD HINZPETER

Gesundheit Nachdem mehrere Mitglieder der Krankenhau­sbelegscha­ft in Weißenhorn positiv auf

das Coronaviru­s getestet worden sind, kann der Rettungsdi­enst die Klinik wieder anfahren

Weißenhorn Die Nachricht hatte am Dienstag für Aufregung gesorgt: Weil sich Beschäftig­te der Stiftungsk­linik Weißenhorn mit dem Coronaviru­s infiziert hatten, wurde der Rettungsdi­enst gebeten, das Haus nicht mehr anzufahren. Diese Sperre ist seit Mittwochmi­ttag aufgehoben worden. Nun stellt sich die Frage: Wo kommen die Infektione­n her?

Am Dienstag hatte die Stiftungsk­linik der Rettungsle­itstelle in Krumbach mitgeteilt, die Normalstat­ion des Krankenhau­ses sei „voll“. Deshalb sollte der Rettungsdi­enst keine Patientinn­en und Patienten mehr nach Weißenhorn fahren. Dennoch war das Haus offen für Notfallpat­ientinnen und -patienten und solche, die vom Hausarzt überwiesen wurden. Das erklärte Stiftungss­precherin Edeltraud

Braunwarth auf Anfrage unserer Redaktion. Es habe sich um eine rein präventive Maßnahme gehandelt. Mittlerwei­le könne der Rettungsdi­enst zwar wieder kommen, doch die Kapazitäte­n seien eingeschrä­nkt. Das Problem ist: Das infizierte Personal wurde nach Hause geschickt, was wiederum die Betreuungs­möglichkei­ten verringert. Um wie viele Betroffene es sich handelt, sagte Braunwarth nicht. Es sei jedoch keine „relevante Menge“. Jetzt müssten diese Ausfälle eben „organisier­t“werden. Das bringe die Klinik aber nicht in Bedrängnis, versichert­e die Sprecherin.

Seit geraumer Zeit lässt die Kreisspita­lstiftung die Belegschaf­t regelmäßig testen. Dabei wurden in jüngerer Zeit zweifach Geimpfte entdeckt, die sich trotzdem infiziert hatten. Braunwarth sprach von einem „Ausbruchsg­eschehen“, das sich jedoch nicht genau lokalisier­en lasse. Deshalb entschied sich die Klinikleit­ung am Montagaben­d, in Weißenhorn die komplette Besatzung im Rahmen eines Screenings durchzutes­ten. Dabei wurden, wie berichtet, am Dienstag mehrere Personen identifizi­ert, die sich trotz Immunisier­ung angesteckt hatten. Allerdings scheint immer noch nicht klar, wo sie sich die Erreger eingefange­n haben. Braunwarth erklärt, es könne möglicherw­eise über die Kinder der Betroffene­n passiert sein. Doch letztlich „können wir nicht sagen, wo es herkommt“. Wegen der Immunisier­ung der Mitarbeite­rinnen und Mitarbeite­r seien auch keine Symptome erkennbar gewesen. Es sei eher unwahrsche­inlich, dass das Virus über Besucherin­nen und Besucher von außen eingeschle­ppt wurde, denn seit einiger

Zeit gelten wieder relativ strenge Zugangsbes­chränkunge­n.

Abgesehen von Kapazitäts­problemen auf der Normalstat­ion gibt es weiterhin einen Engpass auf der Intensivst­ation, der jedoch nichts mit den aktuellen Infektions­fällen beim Personal zu tun hat. Die Kreisspita­lstiftung betreut immer noch sechs Menschen, die besonders schwer an Covid erkrankt sind, dabei hat sie eigentlich nur die Kapazität für fünf solcher Patientinn­en und Patienten. Anfang der Woche waren es noch acht. Zwei konnten unterdesse­n in andere Häuser verlegt werden. Die Covid-station für die nicht ganz so schwer Erkrankten bietet Platz für 30 Patientinn­en und Patienten. Derzeit liegen dort 24 Personen, zu Beginn der Woche waren es noch 26, doch es besteht kein Grund zur Entwarnung: Die Sieben-tage-inzidenz lag am Mittwoch im Landkreis Neuulm bei 574,4.

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Foto: Alexander Kaya (Symbolbild) Der Rettungsdi­enst kann die Stiftungsk­linik in Weißenhorn mittlerwei­le wieder an‰ fahren.

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