Kapazitäten der Stiftungsklinik sind noch eingeschränkt
Gesundheit Nachdem mehrere Mitglieder der Krankenhausbelegschaft in Weißenhorn positiv auf
das Coronavirus getestet worden sind, kann der Rettungsdienst die Klinik wieder anfahren
Weißenhorn Die Nachricht hatte am Dienstag für Aufregung gesorgt: Weil sich Beschäftigte der Stiftungsklinik Weißenhorn mit dem Coronavirus infiziert hatten, wurde der Rettungsdienst gebeten, das Haus nicht mehr anzufahren. Diese Sperre ist seit Mittwochmittag aufgehoben worden. Nun stellt sich die Frage: Wo kommen die Infektionen her?
Am Dienstag hatte die Stiftungsklinik der Rettungsleitstelle in Krumbach mitgeteilt, die Normalstation des Krankenhauses sei „voll“. Deshalb sollte der Rettungsdienst keine Patientinnen und Patienten mehr nach Weißenhorn fahren. Dennoch war das Haus offen für Notfallpatientinnen und -patienten und solche, die vom Hausarzt überwiesen wurden. Das erklärte Stiftungssprecherin Edeltraud
Braunwarth auf Anfrage unserer Redaktion. Es habe sich um eine rein präventive Maßnahme gehandelt. Mittlerweile könne der Rettungsdienst zwar wieder kommen, doch die Kapazitäten seien eingeschränkt. Das Problem ist: Das infizierte Personal wurde nach Hause geschickt, was wiederum die Betreuungsmöglichkeiten verringert. Um wie viele Betroffene es sich handelt, sagte Braunwarth nicht. Es sei jedoch keine „relevante Menge“. Jetzt müssten diese Ausfälle eben „organisiert“werden. Das bringe die Klinik aber nicht in Bedrängnis, versicherte die Sprecherin.
Seit geraumer Zeit lässt die Kreisspitalstiftung die Belegschaft regelmäßig testen. Dabei wurden in jüngerer Zeit zweifach Geimpfte entdeckt, die sich trotzdem infiziert hatten. Braunwarth sprach von einem „Ausbruchsgeschehen“, das sich jedoch nicht genau lokalisieren lasse. Deshalb entschied sich die Klinikleitung am Montagabend, in Weißenhorn die komplette Besatzung im Rahmen eines Screenings durchzutesten. Dabei wurden, wie berichtet, am Dienstag mehrere Personen identifiziert, die sich trotz Immunisierung angesteckt hatten. Allerdings scheint immer noch nicht klar, wo sie sich die Erreger eingefangen haben. Braunwarth erklärt, es könne möglicherweise über die Kinder der Betroffenen passiert sein. Doch letztlich „können wir nicht sagen, wo es herkommt“. Wegen der Immunisierung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter seien auch keine Symptome erkennbar gewesen. Es sei eher unwahrscheinlich, dass das Virus über Besucherinnen und Besucher von außen eingeschleppt wurde, denn seit einiger
Zeit gelten wieder relativ strenge Zugangsbeschränkungen.
Abgesehen von Kapazitätsproblemen auf der Normalstation gibt es weiterhin einen Engpass auf der Intensivstation, der jedoch nichts mit den aktuellen Infektionsfällen beim Personal zu tun hat. Die Kreisspitalstiftung betreut immer noch sechs Menschen, die besonders schwer an Covid erkrankt sind, dabei hat sie eigentlich nur die Kapazität für fünf solcher Patientinnen und Patienten. Anfang der Woche waren es noch acht. Zwei konnten unterdessen in andere Häuser verlegt werden. Die Covid-station für die nicht ganz so schwer Erkrankten bietet Platz für 30 Patientinnen und Patienten. Derzeit liegen dort 24 Personen, zu Beginn der Woche waren es noch 26, doch es besteht kein Grund zur Entwarnung: Die Sieben-tage-inzidenz lag am Mittwoch im Landkreis Neuulm bei 574,4.