2Gregel bringt Fans auf die Palme
Coronaalarmstufe Weil ins Donaustadion nur noch Geimpfte und Genesene dürfen,
kündigen Anhänger des SSV Ulm 1846 Fußball einen Stimmungsboykott an
Ulm Es hatte sich angekündigt, jetzt ist es offiziell: Ab Mittwoch, 17. November, gilt in Baden-württemberg die Corona-alarmstufe. In der Sport-verordnung des Landes während der Pandemie ist unter anderem geregelt, dass auch bei Sportveranstaltungen im Freien künftig die 2G-regel gilt. Zutritt haben nur noch Geimpfte und Genesene. Auch im Ulmer Donaustadion. Und das wiederum treibt einige Fans des Regionalligisten SSV Ulm 1846 Fußball auf die Palme.
Die Ultraszene, die im D-block zu Hause ist, hat in einem Beitrag in den sozialen Netzwerken angekündigt, dass man künftig auf lautstarke Unterstützung im Stadion verzichten werde. Der Entscheidung sei eine interne Diskussion vorangegangen. „Mit der 2G-regelung werden Personen kategorisch vom Stadionbesuch ausgeschlossen. Das hat zur Folge, dass auch aus unseren Gruppen einigen Personen ein Stadionbesuch verwehrt wird“, heißt es in der Stellungnahme, unterzeichnet von den Fan-gruppierungen Broken Society, Nebulosa Impero und Supporters Ulm. Weiter schreiben die Spatzen-anhänger: „Für uns gilt jedoch der Grundsatz ‚alle oder keiner‘. Wir werden Solidarität zeigen und dem Stadion unter diesen Voraussetzungen als Gruppe fernbleiben. Somit wird es bis zur Aufhebung der 2G-regel auch keinen durch uns organisierten Support mehr geben.“Sprich: Im D-block bleibt es in den kommenden Wochen still.
„Gerade mit Blick auf die starke Saison unserer Jungs ist die Situation natürlich besonders bitter“, heißt es. Markus Thiele, Sportchef der Spatzen, findet diesen Schritt ebenfalls schade. „Wir bräuchten die Unterstützung gerade jetzt in dieser Phase. Wir haben bis zur Winterpause noch wichtige Spiele“, sagt er. Andererseits müsse man die Entscheidung der Ultraszene akzeptieren. „Auch Ultras aus anderen Vereinen aus Deutschland haben sich zu diesem Schritt entschieden“, erklärt Thiele. Bei den Zweitligisten Dynamo Dresden und Karlsruher SC beispielsweise wird in Fankreisen schon länger darüber diskutiert.
Über die Fanbetreuung werde die Vereinsführung der Ulmer noch einmal versuchen, mit den Fans in Dialog zu kommen. Denn eines möchte Thiele nicht: dass sich die Ultras-gruppierungen stattdessen während der Heimspiele außerhalb des Stadions in größeren Gruppen treffen, um von dort aus Stimmung zu machen. „Auch dort gelten natürlich die offiziellen Corona-regeln des Landes“, sagt er.
Auch beim Amateurfußball im Württembergischen Fußballverband (WFV) gilt ab sofort selbst bei Spielen im Freien ein 2G-nachweis. Für Wfv-vereine, die geografisch in Bayern beheimatet sind, und württembergische Mannschaften, die als Gastteam in Bayern spielen, sind jedoch die Corona-verordnungen der bayerischen Landesregierung maßgeblich – die sehen nach wie vor keine Einschränkungen im Amateurfußball vor. Der WFV betont, dass der Spielbetrieb auch in der Alarmstufe aufrechterhalten werden soll. (scö)