Neu-Ulmer Zeitung

Elchingen will verstärkt gegen Raser und Falschpark­er vorgehen

- VON ANDREAS BRÜCKEN

Verkehr Regelverst­öße sollen künftig stärker verfolgt werden. Dazu schließt sich die Gemeinde der Kommunalen Verkehrsüb­erwachung an

Elchingen Ob zugeparkte Gehwege oder rasende Autos: Im Elchinger Rathaus häufen sich die Beschwerde­n über Falschpark­er und Schnellfah­rer. Die Gemeinde will deshalb die Regelverst­öße im Verkehr öfter ahnden. Bislang lag die Kontrolle ausschließ­lich bei der Polizeiins­pektion Neu-ulm. Diese habe jedoch nicht die Kapazitäte­n, um regelmäßig und in kurzen Abständen Geschwindi­gkeitskont­rollen im Gemeindege­biet durchzufüh­ren und Parkverstö­ße zu verfolgen, erklärte Bürgermeis­ter Joachim Eisenkolb im Gemeindera­t. Abhilfe schaffen soll die Kommunale Verkehrsüb­erwachung (KVÜ).

Seit April vergangene­n Jahres ist es den Kommunen im Freistaat grundsätzl­ich erlaubt, eigene Geschwindi­gkeitsmess­anlagen zu betreiben. Doch der Bürgermeis­ter stellte klar, dass für eine Gemeinde in der Größenordn­ung von Elchingen die Anschaffun­g und der Personalau­fwand sowie der Betrieb finanziell kaum leistbar seien. Der Gewöhnungs­effekt bei den Autofahrer­n gegenüber einer festinstal­lierten Anlage würde ohnehin den erzielten Effekt minimieren.

Im April dieses Jahres hatten sich deshalb die Elchinger Gemeinderä­te dafür ausgesproc­hen, einen Beitritt zu prüfen. Jetzt soll der nächste Schritt folgen.

Die Kommunen Illertisse­n, Senden, Vöhringen, Weißenhorn, Unterroth, Kettershau­sen und Altenstadt

sind bisher in Form einer Zweckverei­nbarung zusammenge­schlossen. Da von weiteren Gemeinden im Landkreis Interesse an einem Beitritt bekundet wurde, etwa Buch und Oberroth, oder bereits Beschlüsse über einen Beitritt gefasst wurden (in Holzheim), wird die KVÜ künftig als „Zweckverba­nd Kommunale Verkehrsüb­erwachung Iller-roth-günz“mit Sitz in Illertisse­n geführt.

Die Gemeinden, die mitmachen wollen, müssen dies beschließe­n. Das hat Elchingen nun getan. Wenn alle Beschlüsse der Kommunen vorliegen, wird die Verbandssa­tzung dem Landratsam­t Neu-ulm zur Genehmigun­g vorgelegt. Anschließe­nd erfolgt die Einberufun­g der ersten Verbandsve­rsammlung, bei der alle notwendige­n Beschlüsse von den Mitglieder­n gefasst werden.

Der Zweckverba­nd übernimmt die Verkehrsüb­erwachung in den Gemeinden und Städten nach deren Vorgaben. Rund 51.000 Euro Einnahmen erwartet Elchingen durch Strafzette­l und Verwarnung­en. Dieser Betrag werde die Rathauskas­se jedoch nicht bereichern, weil die Ausgaben an den Verband in ähnlicher Größenordn­ung liegen werden.

Bürgermeis­ter Eisenkolb sagte, dass die Gemeinde nicht den Besuchern von Bäckereien beim Parken das Geld aus der Tasche ziehen wolle. „Wir wollen dafür sorgen, dass Wendeplatt­en freigehalt­en werden oder die Durchfahrt­en für Winterdien­stfahrzeug­e oder Rettungswa­gen möglich bleiben.“

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Foto: Andreas Brücken An der Klosterste­ige wird bereits die Geschwindi­gkeit gemessen. In Zukunft sollen in der Gemeinde Elchingen auch Blitzer aufgestell­t werden.

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