Im Impfzentrum gibt es die Spritze jetzt auch mit Termin
Pandemie Das Landratsamt zieht Konsequenzen aus der hohen Impfnachfrage:
Im Zentrum in Weißenhorn soll es wieder Termine geben. Impfwillige sollen sich auch an ihre Hausärzte wenden
Weißenhorn Mehrere Stunden warteten die Menschen in den vergangenen Tagen vor dem Weißenhorner Impfzentrum auf ihre Spritze – und das bei nicht gerade angenehmen Temperaturen. Das Landratsamt zieht nun endlich Konsequenzen aus diesem Ansturm und führt wieder die Möglichkeit zur Terminvereinbarung ein. Das teilt die Behörde nun mit, nachdem sich die Beschwerden von frustrierten Bürgern gehäuft hatten.
Die steigenden Corona-fallzahlen, volle Krankenhäuser, die inzwischen empfohlene Boosterimpfung und immer strengere Regeln für Ungeimpfte lassen die Nachfrage nach der Immunisierung derzeit in die Höhe schnellen. Rund die Hälfte derer, die sich derzeit am Impfbus oder im Impfzentrum ihre Spritze abholen, kommen zur Auffrischung, etwa ein Viertel seien Erstimpfungen, so eine Sprecherin des Landratsamts auf Nachfrage. Nachdem in den Sommermonaten teils nur noch vereinzelt Impfwillige bei den Sonderimpfaktionen des Landkreises vorbeigeschaut haben und auch das Impfzentrum in Weißenhorn nur noch an wenigen Tage geöffnet war, sieht es jetzt wieder anders aus.
Um die Besucherströme in dem Zentrum wieder besser steuern zu können, soll bald wieder die Möglichkeit
zur Terminvereinbarung geben. Dadurch sollen lange Warteschlangen und Wartezeiten gerade in der jetzigen kalten Jahreszeit vermieden werden, teilt das Landratsamt mit. Termine können online gebucht werden über die Coronawebsite des Landkreises Neu-ulm. Für Personen, die nicht internetaffin sind, ist eine telefonische Terminvergabe vorgesehen. Sobald die weiteren Details feststehen, werden diese bekannt gegeben.
Das Landratsamt hält alle Bürgerinnen und Bürger dazu an, auch andere Impfangebote zu nutzen und zuerst bei ihrem Hausarzt oder in ihren Betrieben nachfragen. „Impfzentrum und die Sonderaktionen mit dem mobilen Impfangebot ergänzen und unterstützen das Angebot der Arztpraxen und Betriebsärzte.
Um möglichst schnell in der Impfkampagne voranzukommen, ist es wichtig, dass alle diese Möglichkeiten gleichwertig genutzt werden“, heißt es in einer Pressemitteilung.
Dafür werben auch Dr. Stefan Thamasett (Ärztlicher Koordinator des Landkreises Neu-ulm), Dr. Peter Czermak (Ärztlicher Leiter des Impfzentrums im Landkreis Neuulm) und Landrat Thorsten Freudenberger in einem Schreiben, das noch diese Woche an die niedergelassenen Ärzte versendet werden soll. Thamasett hält die Patientinnen und Patienten dazu an, es nicht als Ausschlusskriterium für die Impfung beim Hausarzt zu sehen, wenn sie nicht sofort eine Spritze bekommen können. Aus organisatorischen Gründen könnten die Ärzte oft nur an einem bestimmten Tag impfen. Er sagt: „Die Ärzte kennen ihre Patienten und können sie entsprechend beraten.“
Bei den Sonderimpfaktionen mit dem Impfbus sei weiterhin keine Terminvergabe vorgesehen. Eine Sprecherin des Landratsamtes erklärt: „Die Idee der mobilen Impfungen beziehungsweise des Impfbusses war gerade das niederschwellige Angebot, um möglichst vielen Personen vor Ort so leicht wie möglich eine Impfung anbieten zu können: Jeder kann einfach ohne Termin vorbei kommen, muss sich nicht registrieren oder anmelden und kann sich auch spontan – quasi im Vorbeigehen – für eine Impfung entscheiden.“Aber auch am Bus sei weiterhin mit einer großen Nachfrage und Wartezeiten zu rechnen.
Erschwerend kam diese Woche noch hinzu, dass der Impfbus defekt war. Die geplanten Stops in Gerlenhofen und Nersingen diesen Freitag wurden kurzfristig abgesagt. Die Technik, mit der das Innenleben des Impfbusses gesteuert wird und über die unter anderem die notwendige Kühlung des Impfstoffes, Anmeldung und Registrierungsprozesse geregelt werden, war ausgefallen, schreibt das Landratsamt. Inzwischen sei der Bus aber repariert und könne ab Montag wieder planmäßig eingesetzt werden. Nachholtermine für Gerlenhofen und Nersingen sollen demnächst bekannt gegeben werden. Die nächste Sonderimpfaktion findet am kommenden Montag von 10 bis 15 Uhr an der Rothtalhalle (Schulstraße) in Buch statt. Dort soll auch niemand in der Kälte stehen: Die Bürgerinnen und Bürger können die Wartezeit im Foyer der Rothtal-halle verbringen, die bestuhlt ist. Auch die Nachsorge erfolgt im Foyer, nur die Impfung findet im Impfbus statt. (AZ)