Erinnerungen an Amy
Museum Zehn Jahre nach ihrem Tod blickt eine Ausstellung auf die Sängerin, die im Alter von nur 27 Jahren starb. Die Schau ist ein Erlebnis
London „Ich kenne niemanden, der so ist wie ich“, sagt Amy Winehouse, gekleidet in einem TigerfellOberteil, in einem Videoausschnitt. Dann nimmt sie, lässig im Rahmen eines offenen Fensters sitzend, einen weiteren tiefen Zug von ihrer Zigarette. „Ich denke aber, dass sich viele Frauen mit meinen Texten identifizieren können.“Es ist die Einzigartigkeit der britischen Sängerin, für die sich die Ausstellung „Amy: Beyond the Stage“im „The Design Museum“in London, die an diesem Freitag eröffnet wird und noch bis April 2022 dauert, interessiert.
„Wir wollten sie anlässlich ihres Todes vor zehn Jahren aus einer neuen Perspektive betrachten“, aus der „Design-Perspektive“, sagt Maria McLintock, Kuratorin der Ausstellung, unserer Redaktion. Im Fokus: ihre Anfänge als Künstlerin, ihre musikalischen Einflüsse, ihre wichtigsten Alben „Frank“und „Back to Black“sowie ihr ikonischer Stil.
Ihr Stil ist es dann auch, auf den sich die Ausstellung in weiten Teilen konzentriert. Dabei werden unter anderem Outfits gezeigt, die Amy Winehouse auf der Bühne und auf roten Teppichen trug: knappe Kleider, Taschen und Schuhe von berühmten Designer-Marken. Je mutiger die Outfits wurden, umso unsicherer fühlte sich die Sängerin aber auch, wie sie selbst einmal sagte. Denn sie wollte vor allem Musikerin sein, nicht in erster Linie berühmt. Tatsächlich interessierten sich Journalistinnen und Journalisten in den Jahren vor ihrem Tod immer weniger für ihre Musik. Stattdessen rückte ihr Leben in den Vordergrund. Die in der Ausstellung gezeigten Bilder aus ihrer Jugend zeichnen dagegen ein anderes Bild: das einer jungen Frau mit einzigartigem Talent. „In dieser Ausstellung geht es um Amy als kreative Person“, sagt Maria McLintock. Aufgewachsen im Norden Londons, besuchte sie die „Brit School“für Darstellende Künste und nahm ihr erstes Demotape mit 16 auf. Schon damals beeindruckend: der Klang ihrer Stimme. Lieder wie „Back to Black“begleiten Besucherinnen und Besucher. Großartig das „Finale“: Ein Raum, der die Atmosphäre der Live-Auftritte der Sängerin einfangen soll. Zu hören: ein Konzert, das sie im Londoner Musik-Lokal „Shepherd’s Bush Empire“gab.