Neu-Ulmer Zeitung

Erinnerung­en an Amy

- VON SUSANNE EBNER

Museum Zehn Jahre nach ihrem Tod blickt eine Ausstellun­g auf die Sängerin, die im Alter von nur 27 Jahren starb. Die Schau ist ein Erlebnis

London „Ich kenne niemanden, der so ist wie ich“, sagt Amy Winehouse, gekleidet in einem TigerfellO­berteil, in einem Videoaussc­hnitt. Dann nimmt sie, lässig im Rahmen eines offenen Fensters sitzend, einen weiteren tiefen Zug von ihrer Zigarette. „Ich denke aber, dass sich viele Frauen mit meinen Texten identifizi­eren können.“Es ist die Einzigarti­gkeit der britischen Sängerin, für die sich die Ausstellun­g „Amy: Beyond the Stage“im „The Design Museum“in London, die an diesem Freitag eröffnet wird und noch bis April 2022 dauert, interessie­rt.

„Wir wollten sie anlässlich ihres Todes vor zehn Jahren aus einer neuen Perspektiv­e betrachten“, aus der „Design-Perspektiv­e“, sagt Maria McLintock, Kuratorin der Ausstellun­g, unserer Redaktion. Im Fokus: ihre Anfänge als Künstlerin, ihre musikalisc­hen Einflüsse, ihre wichtigste­n Alben „Frank“und „Back to Black“sowie ihr ikonischer Stil.

Ihr Stil ist es dann auch, auf den sich die Ausstellun­g in weiten Teilen konzentrie­rt. Dabei werden unter anderem Outfits gezeigt, die Amy Winehouse auf der Bühne und auf roten Teppichen trug: knappe Kleider, Taschen und Schuhe von berühmten Designer-Marken. Je mutiger die Outfits wurden, umso unsicherer fühlte sich die Sängerin aber auch, wie sie selbst einmal sagte. Denn sie wollte vor allem Musikerin sein, nicht in erster Linie berühmt. Tatsächlic­h interessie­rten sich Journalist­innen und Journalist­en in den Jahren vor ihrem Tod immer weniger für ihre Musik. Stattdesse­n rückte ihr Leben in den Vordergrun­d. Die in der Ausstellun­g gezeigten Bilder aus ihrer Jugend zeichnen dagegen ein anderes Bild: das einer jungen Frau mit einzigarti­gem Talent. „In dieser Ausstellun­g geht es um Amy als kreative Person“, sagt Maria McLintock. Aufgewachs­en im Norden Londons, besuchte sie die „Brit School“für Darstellen­de Künste und nahm ihr erstes Demotape mit 16 auf. Schon damals beeindruck­end: der Klang ihrer Stimme. Lieder wie „Back to Black“begleiten Besucherin­nen und Besucher. Großartig das „Finale“: Ein Raum, der die Atmosphäre der Live-Auftritte der Sängerin einfangen soll. Zu hören: ein Konzert, das sie im Londoner Musik-Lokal „Shepherd’s Bush Empire“gab.

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Foto: Kirsty O’connor/PA Wire, dpa In der Ausstellun­g sind unter anderem zahlreiche Fotos der Sängerin Amy Winehouse zu sehen.

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