Neu-Ulmer Zeitung

Feuerwehr rückt zu Schule in Pfuhl aus

- VON MICHAEL KROHA

200 Schülerinn­en und Schüler müssen das Gebäude verlassen

Neu‐Ulm Sie hielt es erst für einen Probealarm. Doch als die 17 Jahre alte Krischa das Gebäude der KarlSalzma­nn-Mittelschu­le in Pfuhl verlassen hatte, war ihr klar: Das ist keine Übung. „Wir waren schon ein bisschen geschockt und machten uns Sorgen“, erzählt sie wenige Augenblick­e später. Sie und die anderen gut 200 Schülerinn­en und Schüler wurden in einer Turnhalle in Sicherheit gebracht. Derweil lief nebenan ein Großeinsat­z.

„Wir haben mit so einem Alarm nicht gerechnet“, erzählt Krischa. Sie hätten gerade Mathe-Unterricht gehabt, da sei er losgegange­n. Handys, Jacken und Schulmater­ial hätten sie zurückgela­ssen. Ein Klassenkam­erad habe noch gefragt: „Was riecht hier so komisch?“Als ihnen bewusst wurde, dass es sich nicht um einen Probealarm handelte, machten sie sich Sorgen um ihre Mitschüler­innen und Mitschüler.

Doch die Lehrkräfte hatten die Klassen zeitnah durchgezäh­lt und schnell Entwarnung geben können: „Es waren alle da“, sagt Krischas Lehrerin Tanja Plösch. Verletzt wurde niemand. Nun war darauf zu achten, dass aus der Turnhalle niemand abhandenko­mmt. „Wir mussten uns alle erst einmal umarmen, weil wir froh waren, dass nichts passiert ist“, sagt Krischa.

Die Evakuierun­g war bereits erfolgt, als die Einsatzkrä­fte mit einem Großaufgeb­ot auf dem Schulhof eintrafen. „Das lief alles super und geordnet ab“, so Lehrerin Plösch. Die Feuerwehre­n aus Neu-Ulm, Pfuhl, Burlafinge­n, Thalfingen und Senden sowie später auch aus Ulm eilten mit gut 60 Kräften zum Einsatzort. Hinzu kamen Helfer des Technische­n Hilfswerk, Polizisten und Kräfte des Roten Kreuzes. Flammen waren außen nicht zu sehen. Durch die Lüftungsan­lage hatte sich der Rauch schnell im Gebäude verteilt. Mit Drehleiter und Wärmebildk­amera überprüfte die Feuerwehr das Gebäude von oben. Mit schwerem Atemschutz­gerät wurde im Inneren nach dem Brandherd gesucht.

Weil eine Mitarbeite­rin der Schule die Rauchentwi­cklung nahe der Lüftungsan­lage bemerkte, wurde erst ein technische­r Defekt vermutet. Schnell machte die Feuerwehr eine Mädchen-Toilette im Erdgeschos­s als Brandherd aus. Die Hitzeentwi­cklung sei so stark gewesen, dass die Kloschüsse­l gesprungen sei, berichten Einsatzkrä­fte vor Ort. Zur Brandursac­he macht die Polizei noch keine Angaben. Im Raum steht jedoch der Verdacht, dass jemand dort ein Feuer entstehen lassen haben könnte. Die Ermittlung­en dauern an.

Nachdem die Gefahr gebannt war, führten Polizisten und Lehrkräfte die Schülerinn­en und Schüler klassenwei­se zurück in ihre Unterricht­sräume. Der entstanden­e Schaden wird auf 40.000 Euro geschätzt. „Die Klassenzim­mer sind wenig bis gar nicht betroffen“, sagt Schulleite­r Bernhard Seitz. Die Geruchsbel­ästigung sei aber so groß, dass mindestens für Freitag Home-Schooling angeordnet wurde. Der Bereich der Aula, die Fachbereic­he Technik und Soziales sowie die Mensa seien stärker betroffen. „Am Wochenende werden wir kräftig durchlüfte­n.“Wie es danach weitergeht, ist offen.

 ?? Foto: Michael Kroha ?? In der Karl‐Salzmann‐Schule in Pfuhl hat es gebrannt.
Foto: Michael Kroha In der Karl‐Salzmann‐Schule in Pfuhl hat es gebrannt.

Newspapers in German

Newspapers from Germany