Neu-Ulmer Zeitung

Jugend forsch

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Regionalli­ga Warum der SSV Ulm 1846 auch weiterhin auf den eigenen Nachwuchs baut

Ulm Wenn der SSV Ulm 1846 Fußball am Samstag (14 Uhr) in der Regionalli­ga Südwest beim FSV Frankfurt antritt, wird Trainer Thomas Wörle wohl auch wieder auf seine jungen Spieler bauen. Auf Kicker wie Milan Petrovic, Levin Kundruweit, möglicherw­eise sogar auf Lukas Sonnenwald. Sie haben eines gemeinsam: Alle drei sind aus der U19 der Spatzen in den Profikader aufgerückt. Und sie stehen beispielha­ft für die erfolgreic­he Nachwuchsa­rbeit, die bei den Ulmern seit Jahren geleistet wird.

Einzig das offizielle Zertifikat fehlt dem Verein noch. Der Beleg dafür, dass im Nachwuchsl­eistungsze­ntrum alle Anforderun­gen des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) erfüllt werden. Vor wenigen Tagen waren Verbandsve­rtreter in Ulm, um sich über die Umsetzung vieler theoretisc­her Punkte in die Praxis zu informiere­n – etwa die notwendige Infrastruk­tur oder hauptamtli­che Trainer. Letztlich muss nun der DFB-Jugendauss­chuss entscheide­n.

Ulms Sport-Geschäftsf­ührer Markus Thiele ist mit der Ist-Situation zufrieden: „Wir haben das Level schon recht lange aufrechter­halten. Das hat natürlich auch sehr, sehr viel Geld gekostet. Es ist nicht üblich, dass sich ein Regionalli­gist Gedanken über ein NLZ macht“, sagt er. Denn gefordert ist eine solche profession­elle Jugendarbe­it eigentlich erst ab der 2. Bundesliga. „Es ist schön, zu haben, aber man muss ein NLZ auch finanziere­n können“, sagt Thiele weiter. Für die Vereine, die über solche Nachwuchsl­eistungsze­ntren verfügen, gibt es zwar Zuschüsse. Die, meint der Geschäftsf­ührer, seien aber nicht sonderlich hoch. „Von einem tollen Geschäftsm­odell kann man nicht sprechen. Ein NLZ in dieser Größenordn­ung ist als Zuschussbe­trieb zu sehen“, erklärt er.

Freilich sind dennoch alle im Verein stolz, wenn wieder ein junger Kicker aus den eigenen Reihen den Sprung nach oben schafft. Thiele sagt: „Die Denkweise in Ulm hat sich in den vergangene­n Jahren schon geändert. Der Nachwuchs ist immens wichtig für uns. Aber der SSV hat auch schon sehr gute Nachwuchsa­rbeit geleistet ohne Zertifizie­rung.“Oberste Priorität habe daher zunächst einmal die weitere sportliche Entwicklun­g der ersten Mannschaft. Thiele: „Dann wächst alles andere auch mit.“(scö)

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Foto: Roland Furthmair Lukas Sonnenwald ist eines der größten Ulmer Talente.

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